J: Dabei ist dem Menschen doch etwas von Ihm (AS: Gott) in sein Leben mitgegeben worden (AS: der göttliche Funke in seiner Seele, der ihm das Leben gibt und ihn erhält). Er hat in seiner Seele etwas von diesem Unsichtbaren, etwas, was man weder sehen noch betasten, was man nur ahnen kann. Darum ist eine fromme, eine gute, eine aufwärtsstrebende Seele von einer Sehnsucht, von einem Heimweh erfüllt. Etwas ist in ihr, das sie sich nicht erklären kann, aber das sie ahnt. Ja, sie ist sich ganz sicher, dass dieses Etwas in ihr ist, und sie findet so in sich ein Kleinod. Einem anderen bedeutet dies nichts, weil er es nicht sehen noch betasten kann. Er aber nimmt nur Sichtbares an.

Wer aber in dieser Sehnsucht lebt und fühlend ahnt, dass in seiner Seele ein solches Kleinod ist, der weiß auch um das Kostbare, um das Unsichtbare, um die andere Welt – er weiß um Gott. Er hat Gott in dieser Welt gefunden, ihn vielleicht sogar in seinem Alltag erlebt. Und weil er Gott gefunden hat, hat er auch Christus, den Sohn Gottes, erkannt. Was an Botschaften aus der Himmelswelt verkündet wird, findet in ihm eine gute Statt – sie sind ihm selbstverständlich.

Denn ein solcher Mensch gehört schon auf Erden ins Reich Gottes. Wohl lebt er in dieser irdischen Welt, aber er weiß: sie ist vergänglich. Alles auf Erden ist vergänglich. Aber unvergänglich ist das Ewige, das er ahnt, um das er weiß, weil er schon im Leben auf dieser Welt Gott gefunden hat. Gott und sein Sohn aber gehören zusammen. Sie sind eins – eins in ihrer Gerechtigkeit, in ihrer Aufopferung, in ihrer Liebe, in ihrer Güte.

Wer Gott und Christus gefunden hat, zählt zu den Glücklichen, den Seligen oder – wie die ersten Christen sich nannten – zu den Heiligen. Im Glauben an das Heilige hatte man sich verbunden, man hatte sich an das Heilige angeschlossen, und so durften sie sich mit Recht ‘die Heiligen’ nennen. Denn heilig ist ein jeder, der in sich tiefen Glauben birgt und sich in seinem Leben nach der Ordnung und dem Gesetze Gottes richtet. Wohl lebt er als Mensch auf dieser Welt hier, aber diese Welt ist ihm zum Pilgerort, zur Lehrstätte geworden, wo er Aufgaben zu erfüllen und sich zu bewähren hat. Er hat hier zu beweisen, dass er, obschon von Gott und seiner heiligen Welt weit, weit entfernt, sie nicht vergessen, nicht verloren hat, sondern dass er zur Welt Gottes gehört.

Ein Mensch, der auf solche Weise mit dem Heiligen verbunden und zu höherer Erkenntnis gelangt ist, weiß auch, was Christus für den Menschen getan hat. Denn er hatte gesagt: „Wer voll der Mühsal ist, der komme zu mir; ich will ihn erquicken.“ Diese Worte vermag nur ein Mensch zu verstehen, der in engster Verbindung mit dem Heiligen, dem Geistigen lebt. Nur ein solcher Mensch kann begreifen, was es heißt: „Wenn du voller Mühsal bist, komm zu mir, ich helfe dir.“… [119 Seitenwechsel 120]

Diese Worte können nur dem Gläubigen etwas bedeuten: „Komm zu mir, wenn du voll der Mühsal bist, von Nöten und Ängsten und Sorgen geplagt. Denke an meine Worte, an meine Lehre. Denke an mich und an den Vater – und ich will dir helfen.“ Etwas Schweres im Leben zu ertragen, fällt leichter, wenn man in einem tiefen Glauben lebt und bedenkt, was Christus, der Gottessohn, als Erlöser auf sich genommen hat. Aus freiem Entscheid ist er ins menschliche Dasein getreten, um jene, die ihm entrissen worden waren, wieder zu sich zurückzuholen. Damit ihm dies gelinge, war er willens, das Schwerste auf sich zu nehmen, einen furchtbaren Kampf auszutragen, kurz, alles zu tun, um die Abgefallenen wieder für sich zu gewinnen…

Wer von Ängsten und Nöten, von Sorgen und Problemen heimgesucht ist, aber in tiefem Glauben lebt, soll bedenken: der Sohn Gottes hat sich (hier streckte Josef die erhobene Hand nach den Reihen der Zuhörer aus; zuerst nach rechts, dann zur Mitte des Saales, dann nach links, jedes Mal den Zeigefinger niederstoßend mit den Worten:) für dich! – für dich! – für dich geißeln lassen. (Und wieder deutete er nacheinander von rechts nach links auf uns, jedes Mal die Worte wiederholend:) für dich! – für dich! – für dich ans Kreuz schlagen lassen! Er nahm das Schwerste auf sich, und er ging für dich hinunter zur Hölle und kämpfte dort unten für dich! – für dich! Um dich wieder zu gewinnen und dir den Weg heim ins Vaterhaus zu bahnen. (Die je dreimal wiederholten Worte ‘für dich!’ fielen ernst und schwer und trafen uns bis ins Innerste.)

Christus ging diesen schweren Weg, um es dir zu ermöglichen, den Vater wieder zu finden – und auch Ihn, den Sohn Gottes, und zwar in dieser Welt. Doch die ‘Welt’ wird Gott heute noch nicht finden. Nicht alle Menschen dieser Erde finden heute Gott, auch morgen und übermorgen nicht, nicht in Hunderten, ja nicht in Tausenden von Jahren.

Wie schwer ist doch dieser Aufstieg nach oben zu erreichen! Wie schwer ist es für Christus, erkennen zu müssen, wie lange es noch dauert – und doch ist er voll der Hoffnung, getragen vom Zuspruch des Vaters. Es wird werden. Auch auf dieser Welt wird es Tag, wird es Licht werden. Es wird dahin kommen, dass auch der Letzte den Weg zurück findet. Der Letzte wird jener sein, der einst die Welt beherrschte (AS: Luzifer, der den Abfall einstmals angestoßen und angeführt hatte). Es wird Tag werden – dies wird den Engeln des Himmels verkündet, und dieses verkünde ich euch.

Doch schaut im Geiste in die Zeiten, die es dafür braucht und für die es keine Zahlen gibt. Noch ist alles erst im Werden, noch ist erst der Anfang gemacht. Aber es wird zur Erfüllung kommen. Darum braucht es auf dieser Welt gläubige Menschen. Darum ist es notwendig, Menschen zum Glauben zu führen. Die Wahrheit muss schnellere Verbreitung finden. Das, was bis anhin aufgebaut und zu einem starren Gebäude gestaltet worden ist, muss anfangen, langsam zu zerfallen, abzubröckeln, bis es in sich zusammenstürzt. (AS: Ist dies zur Zeit – seit dem Jahr 2000 etwa – nicht deutlich zu beobachten?) Eines aber darf nicht geschehen: der Glaube an Gott, der Glaube an Christus darf nicht verloren gehen. Die Menschen müssen die Wahrheit finden. Sie müssen das kostbare Kleinod, das in der Welt vergraben liegt, ausfindig machen. Der Einzelne muss sich nach dieser Kostbarkeit auf die Suche machen.

(J: 19.3.1978 – GW 1978/9, S. 119 – 120.)

 

J: In der gegenwärtigen Zeit fragen sich auch Freunde: „Was geschieht, wenn wir einmal nicht mehr die Möglichkeit haben, unmittelbare Kundgebungen aus der Geisteswelt zu erhalten?“ Ja, meint ihr, das Bisherige wäre nur eine vorübergehende, eine vergängliche Angelegenheit? Könnt ihr euch vorstellen, die Geisterwelt gäbe sich so große Mühe nur während einer bestimmten Zeit und ließe nachher alles wieder vergehen? Nein! Christi Verheißung (AS: von der Entsendung der Geister der Wahrheit) wird in Erfüllung gehen. Dazu braucht es freilich Arbeit; eine Tätigkeit muss entfaltet werden, und Ordnung muss walten. Es muss etwas geschaffen werden, das es ermöglicht, den Menschen die Wahrheit in genau der gleichen Weise zu erklären, wie ich sie euch in dieser Stunde erkläre (AS: auf dem Wege der Tieftrance).

Schaut euch doch nur einmal um nach rechts und links, wo ihr Bekannte habt, und fragt sie nach den einfachsten Dingen der christlichen Lehre. Sie wissen nichts! Sie wissen wahrlich nichts. Wohl stellen sie ihre Behauptungen auf; aber sie vermögen sie nicht zu begründen, und was sie nicht verstehen, stellen sie wie erwähnt als Rätsel und Geheimnisse hin. Dafür aber ist Christus nicht am Kreuz gestorben! Liebe Freunde, die Wahrheit muss ihre Verbreitung finden. Es muss ein Anfang dazu gemacht werden. Ein solcher Anfang ist erst im Kleinen entstanden (AS: Kreis um Beatrice Brunner seit 1945/6) und hat sich durch Bewährung erweitert. Durch den Willen Gottes ist es zu dem geworden, was es heute ist, und es wird zu dem werden, was im Plane Gottes vorgesehen ist. Das ist eine Antwort, über die ihr nachsinnen sollt.

(J., 23.1.1982 - GW 1982/5, S. 56/57.)

 

J: …Aber eines kann ich sagen: das, was ich euch zu offenbaren habe, wird einmal, und sei es erst in hundert Jahren, auf das genaueste wiedergegeben und ausgelegt, und man wird euch und mich zitieren.

Das kann ich sagen – aber es geht noch eine Zeit. Doch die Wahrheit wird der Menschheit gegeben werden…

(J i.V., 11.5.1977 – GW 1977/15, S. 214.)

 

J: …Dass es schwer sein wird, einst diesen Platz (AS: von Mittlerin Beatrice) einzunehmen, das kann ich euch prophezeien. Ich gebe in der Regel keine Prophezeiungen; dieses aber kann ich euch heute schon bestätigen. So einfach wird es nicht sein, denn man wird auf das Vergangene zurückgreifen. Man ist verwöhnt worden…

(J, 9.3.1977 – GW 1977/7, S. 98.)

 

J (AS: in seiner allerletzten Ansprache): Wer Frieden, Harmonie und für die Gemeinschaft Entfaltung zu bewirken vermag, dem wird Harmonie und Frieden zuteil. Ihm wird gegeben in dem Maße, wie er selber gibt. Das ist ein geistiges Gesetz. Vergesst nicht: Der Gesinnung gemäß gehört ihr zu Christus – und Christus heißt Güte, heißt Liebe, heißt Barmherzigkeit, heißt Gnade. Wollt ihr euch denn dem entziehen?

(J, 22.5.1983 – GW 1983/14, S. 157 u. 159 - 160.)

 

Jesus Christus (AS: beim Letzten Abendmahl mit seinen Jüngern – unmittelbar bevor er verraten wurde, kurz vor seinem Leiden und Sterben): Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander lieben sollt, wie ich euch geliebt habe, dass auch ihr einander lieben sollt. Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.

(Joh. 13, 34 u. 35/Zürcher Bibel)