(Anm. AS: Am 13. Oktober 1979 weist Geistlehrer Josef mit eindringlichen Worten den Weg zu wirklichem Glauben und zur Erkenntnis der Wahrheit, die es aus göttlicher Sicht nicht in verschiedenen Varianten, sondern nur auf eine einzige Weise geben kann. Er spricht zunächst über mögliche geistige Erscheinungen auf der Erde, wie es sie zu biblischen Zeiten immer wieder gegeben hat.)
J: So ist die Zeit dafür noch nicht gekommen. Zuerst muss der Glaube der Menschen gestärkt werden. Zuerst müssen die Menschen im Glauben den Weg finden – im Glauben an eine Wahrheit. Was dies an Zeit noch erfordert, brauche ich euch nicht zu sagen. Ihr ahnt selbst, wie lange es noch dauern wird, bis es zur Einheit des Glaubens kommt. Solange man in den verschiedenen Weltreligionen und Glaubensrichtungen seine eigenen, persönlichen Meinungen und Behauptungen vertritt, kann es nicht zur Einheit kommen.
(AS: Josef weist an dieser Stelle im Folgenden eindringlich auf das Studium der Bibel und ihre Bedeutung hin. Eben diesem Studium und Verständnis der Bibel hatte er über viele Jahre hinweg in seinen allwöchentlichen Vorträgen schon ausführliche Erklärungen gewidmet, um nicht oder falsch verstandene Berichte der Bibel verstehbar zu machen und um falsch wiedergegebene Bibelstellen richtigzustellen. Er nimmt dabei Bezug auf das Geschehen der Verklärung Christi auf dem Berg Tabor, das er unmittelbar davor erläutert hatte:)
Und doch kann die Wahrheit wieder entdeckt werden, nämlich durch die Bibel. Zwar ist vieles in ihr heute dem Sinne nach entstellt, aber im Ganzen ist sie doch vielfach noch wahrheitsnah. Also kann man die Wahrheit wieder finden. Es kann einem wieder verständlich werden, wie der Wortlaut ursprünglich gemeint war. Von Bedeutung wäre es, versuchte man in die christliche Lehre beispielsweise auch die hier gegebene Erklärung aufzunehmen, damit man eine Ahnung, einen Begriff davon erhielte, wie dieses Geschehen (auf dem Berge Tabor) möglich geworden ist. So aber spricht man nur wenig oder überhaupt nicht darüber.
Weil aber an Klarheit der Lehre so viel verloren ging, vermögen die Menschen nicht mehr zu glauben. Glücklicherweise gibt es aber solche, die sich auf den Weg, auf die Suche machen und die zu überlegen anfangen. Immer wieder komme ich darauf zurück, dass der heutige Mensch in allen Dingen kritisch sein soll. Er könnte sich die Dinge überlegen, indem er das Heilige Buch zur [313 Seitenwechsel 314] Hand nimmt und seine Vergleiche anstellt. Er soll das Alte wie das Neue Testament durchlesen – dann wird ihm so manches verständlich.
(AS: Freilich ist das biblische Geschehen überhaupt nur zu begreifen, wenn man die Vorgeschichte der Heilsgeschichte, die Anfänge der Schöpfung, auch kennt. Auch dazu hatte Geistlehrer Josef in seinen Vortragszeiten reichlich Belehrungen gegeben; hier fährt er nun fort:)
Er muss versuchen, sich im Geiste in die Vergangenheit zurückzuversetzen, in die Zeit, da auf diesem Planeten Leben entstanden ist. Er muss versuchen, sich mit den Anfängen des Lebens auseinanderzusetzen. Auf diesem Wege wird er Fortschritte machen. Von Stufe zu Stufe schreitend, wird er zu immer höheren Erkenntnissen gelangen.
Es ist eine Notwendigkeit, das Leben in seinen Anfängen zu erforschen. Warum erklärt man dem Christenmenschen diese Anfänge nicht? Warum klärt man ihn so wenig über den Engelsturz auf? Warum will man es nicht wahrhaben, dass es eine düstere, dunkle Welt gibt? Dabei ist man doch so schnell bereit, alles, was auf übersinnlichem Wege gegeben wird, dem Bösen zuzuschreiben. Einstmals durfte sich dieses ja so austoben. Als die Tore des Himmels noch verschlossen waren (AS: vor der Erlösung durch Christus also), hatten ja fast nur die Wesen von unten die Möglichkeit, sich unter den Menschen auszuwirken. Seit aber Christus die Erlösung gebracht, das Letzte Gericht (über Luzifer) gehalten und das Neue Gesetz in Kraft gesetzt hat, sind die Tore des Himmels geöffnet. Man kann wieder in den Himmel zurückkehren, weil Christus seine Tore aufgestoßen hat. Nun können auch gute Geister vermehrt sich den Menschen nähern und sie beeinflussen. (AS: Dieser letzte Hinweis ist von entscheidender Bedeutung: dass wir um den Beistand heiliger Geister wissen und uns darum bemühen, um auf diesem Weg der Suche in rechter Weise geführt zu werden!)
(J, 13.10.1979 – GW 1979/23, S. 313/4.)
(Diesem Text wird ein sehr viel umfangreicherer folgen, ein Versuch, die Bibel anders als allgemein üblich, undogmatisch zu lesen – die ursprüngliche Wahrheit darin zu entdecken und freizulegen.)