(AS: Christi Himmelfahrt setzt den Schlusspunkt zu seiner Erdenmission im Auftrag des Vaters. Was geschah nach seiner ‚Auferstehung‘ aus der Hölle zu Ostern und seiner Heimkehr zum Vater – wo hielt sich Christus in dieser Zeit auf, da er wiederholt seinen Jüngern auf Erden noch erschien?)
J: Liebe Geschwister, wenn die Christenheit das Pfingstfest feiert; wird sie daran erinnert, dass damals die Kraft von oben die Jünger erfüllte. Erfüllt waren sie vom Heiligen Geist. Christus hatte ihnen verheißen, er werde ihnen, wenn er wieder beim Vater sei, den Geist der Wahrheit, den Tröster senden. Christus hielt sein Versprechen; die Jünger wurden von Geisteskraft erfüllt und konnten hinaustreten, um die Lehre Christi zu verkünden. Vorher hatten sie sich eingeschlossen, weil sie vor den Pharisäern Angst hatten. Nun aber wurden sie voller Mut, und sie traten hinaus und verkündeten die Lehre Christi.
Durch das Pfingstfest wird die Christenheit daran erinnert. Freilich, noch so vieles gehört zur christlichen Lehre, wovon man keine Kenntnis mehr hat und worüber man also nichts oder nur weniges spricht. Man kann nicht darüber sprechen, weil man keine Kenntnis davon besitzt.
So fragt man sich heutigentags, warum so viele Christen schwach im Glauben sind. Wohl nennen sie sich Christen, aber ihr Glaube gründet nicht auf innerer Überzeugung. Darum vermögen sie sich nicht als wirkliche Christen zu bekennen und zu betätigen. Ihrem Glauben fehlt die innere Kraft und Überzeugung.
Der Christenheit ist wahrlich gar manches verschwiegen worden. Darum vermag man sich auch keine Vorstellung von jenem Kampf zu machen, der entbrannt war, als Christus nach seinem Erdentod in die Hölle hinabgedrungen war. Gerade dort haben sich damals so bedeutsame Dinge abgespielt, dass es unbedingt notwendig wäre, den Christen über die Einzelheiten jenes Geschehens zu unterrichten. Denn dies alles ist Bestandteil des christlichen Glaubens.
Die Gespräche, die Christus während seines Erdendaseins geführt hat, sind von den Evangelisten festgehalten worden. Sie wurden dabei von der heiligen Geisterwelt inspiriert. Auch sind auf diese Weise der Menschheit die Gleichnisse Christi erhalten geblieben. Somit wäre es durchaus möglich, der Christenheit zu tieferem Wissen zu verhelfen, um ihnen das Glauben zu ermöglichen. (AS: Vorausgesetzt, man würde Christi Gleichnisse der Wahrheit entsprechend verstehen und auslegen!)
Doch von dem Kampf, der sich damals in der Hölle abgespielt hat und von dem ich schon mehrfach berichtet habe, weiß man so wenig… Am dritten Tage ist Christus von der Hölle wieder aufgefahren. Wohin? Denn Christus ist ja nicht sogleich in den Himmel zurückgekehrt. Vielmehr ist er von Scharen seiner Mitstreiter in einen Zwischenhimmel geleitet worden. Aus diesem Zwischenhimmel trat Christus jeweils heraus, wenn er sich seinen Jüngern zeigen wollte, und danach kehrte er wieder in ihn zurück. Er war eigens für Christus vorbereitet worden.
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Als für Christus die Zeit gekommen war, da er zum Vater heimkehren konnte, trat er ein letztes Mal aus diesem Zwischenparadies heraus, um seine Jünger zu segnen (AS: Christi Himmelfahrt). Inzwischen waren in der himmlischen Welt die Vorbereitungen für seine Heimkehr getroffen worden. Dass es solcher Vorbereitungen bedurfte, sollte doch wirklich nicht schwer zu begreifen sein. Wenn unter Menschen jemand lange Zeit fern der Heimat gewesen ist und nun wieder zurückkehrt, ist die Freude der Seinen groß, und sie treffen entsprechende Vorbereitungen für seinen Empfang, um ihm damit Freude zu bereiten. Wie unsäglich mehr war es der Himmel Christus schuldig, ihm eine freudevolle Heimkehr zu bereiten!
Also hatte man dementsprechende Vorkehrungen getroffen. Man hatte ja seinerzeit auch bei seiner Menschwerdung Vorbereitungen auf dieser Welt getroffen. Engel waren entsandt worden, die frohe Botschaft zu verkünden. Nun kehrte Christus zurück, nachdem er den großen Auftrag erfüllt hatte, den der Vater dem Sohne erteilt hatte. Menschen können sich kein Bild davon machen, welcher Jubel über diese Heimkehr in den Himmeln herrschte, als Christus, der Retter, der Befreier, der Erlöser aller Menschen, aller Wesen, wieder zurückkam… Nun konnte er seinem Vater sagen: „Ich habe das, was Du mir aufgetragen, erfüllt.“
(AS: Christus ist, wie hier betont wird, der Erlöser aller Menschen – ja aller Wesen!)
(J, 2.6.1979 – GW 1979/13, S. 169 - 170.)