(AS: Geistlehrer Josef weist den folgenden Ausführungen vorausgehend auf Unverständliches und Widersprüchliches im Christlichen Glauben hin, so wie er üblicherweise verkündet wird: z.B. der zur Geburt Christi durch Engel schon verheißene Frieden, der noch längst nicht eingetreten ist; „Freuet Euch, denn Euch ist heute der Heiland geboren“ – was ist daraus geworden nach 2000 Jahren?!; Christus habe die Menschheit mit Gott versöhnt – was merkt man davon in der Menschheit von heute, was bedeutet das? – Angst, Zwietracht, Krieg, Grausamkeiten aller Art!; warum ändert sich daran nichts? Was stimmt denn an dieser Glaubensverkündung nicht, entspricht sie wirklich noch der von Christus verkündeten Wahrheit?)

J: … Liebe Geschwister, Aufgabe jedes Christen ist es, sich über all dies seine Gedanken zu machen. Ein jeder hat die Möglichkeit, einen Blick über seine irdische Begrenzung hinweg in jene (AS: geistigen) Weiten zu tun, in sie hineinzuhören. Freilich, er muss sich dazu Mühe nehmen und er muss Glauben haben (AS: und vor allem die geistigen Realitäten sehen).

Das Leben des Menschen auf Erden ist doch vergänglich. Weißt du denn, ob du morgen noch lebst? Und was kannst du dann von deinem irdischen Besitz mitnehmen? Wertlos ist all dein Besitz in der anderen Welt. Du magst hier noch so Kostbares besessen haben – wenn du abscheidest, lässt du deinen Körper der Erde zurück und stehst als Geist da, wohin du gehörst. Dort werden andere Werte großgeschrieben. Dort gelten andere Werte als bedeutsam – nicht das Vergängliche, sondern Unvergängliches, das, was man nicht sehen kann: Wohlwollen, gute Gesinnung, Ehrlichkeit, Treue, Glauben, Liebe, Güte und Barmherzigkeit. All dies kann man nicht anfassen oder zur Schau stellen – nichts dergleichen. Aber gerade diese Eigenschaften haben Wert und Bedeutung.

Betrachtet die Welt von heute mit ihrer Menschheit in Friedlosigkeit. Doch ein jeder versuche in dieser Zeit, so gut es ihm möglich ist, in seinem Herzen Frieden aufzubauen und ihn auszutragen, zu verbreiten und so das Seine zum Frieden beizusteuern. Denn Christus verlangt von einem jeden, dass er sein Kreuz trage, also das Seinige zur Erfüllung des Schöpfungs- und Heilsplanes leiste.

Gemeinsam seid ihr ja einstmals aus den Himmeln gestürzt worden. Gemeinsam sollt ihr euch nun wieder zusammenfinden. Gemeinsam sollt ihr jubeln und Gott danken für seine große Güte, für seine Weisheit, mit der er alles so herrlich gelenkt und geführt hat, um einen jeden den Weg zurück wieder finden zu lassen, einen jeden auf [286 Seitenwechsel 287] seine Weise. Wie wunderbar ist doch diese Schöpfung Gottes!

Also soll man Gott die Ehre geben und ihm für alle seine Wohltaten danken. Ist man einmal zu höherer Erkenntnis gelangt, gibt es nur noch ein Danken, ein Lobpreisen Gottes, der es ermöglichte, dass die Seinen wieder in seine Welt zurückkehren dürfen, und der seinen eigenen Sohn in diese Welt entsandte, um sie in sein Reich heimzurufen. Zu ihm gehörten sie einstmals, und zu ihm sollen sie zurückkommen.

Freilich, das braucht seine Zeit. So wird die Botschaft von der Geburt des Herrn auf Erden immer und immer wieder verkündet werden in Zeiten hinein, die nicht zu benennen sind. Denn weit ist der Weg zurück zur Glückseligkeit … Aber man findet diese Glückseligkeit wieder: “Wer an mich glaubt, wird leben!” Diese Verheißung gilt für den gläubigen Christen. Er wird dereinst in jener anderen Welt leben und sich in ihr freuen, sich in ihr glücklich fühlen, denn sie ist seine wahre Heimat. In diese seine wahre Heimat, in sein wirkliches Zuhause, muss er heimkehren, um sein Glück, seine Seligkeit zu finden.

Somit muss er sich dahin aufmachen. Das ist des Menschen Aufgabe. Er hat auf dieser Welt wahrhaftig vieles zu leisten und zu erfüllen. Aber dereinst wird er glücklich sein über das, was er vollbracht hat, und er wird dankbar sein für die Erkenntnisse, die er sich errungen hatte. Die Wahrheit hat ihn aufgesucht, hat ihn umfangen. Die Wahrheit ist bereit, in treuer Freundschaft mit ihm verbunden zu bleiben. Sache des Menschen ist es, der Wahrheit seinerseits die Treue zu bewahren.

Meine lieben Geschwister, ich kann nur sagen: Seid wachsam! Haltet Augen und Ohren offen! Achtet auf das, was euch offenbart wird. Danket Gott, dass er es ermöglichte, diese Welt zu erretten und der Wahrheit zum Durchbruch zu verhelfen. Keiner wird verlorengehen! Welch wunderbarer Trost ist dies für einen jeden gläubigen Christen: Keiner wird verlorengehen. Wohl wird es lange Zeitabläufe brauchen, bis sich alle wieder zusammengefunden haben und alle gemeinsam den Jubelgesang anstimmen können – lange, lange wird es gehen. Aber der Mensch darf in der Hoffnung darauf leben, dass es geschehen wird. Denn was Christus verheißen hat, wird sich erfüllen.

Nun möchte ich euch, liebe Geschwister, mit dem Segen Gottes entlassen. Möget ihr zu den Erkenntnissen gelangen, deren ihr für euer Leben bedürft und die euch in eurem Alltag stärken und mit Mut erfüllen. Dereinst werdet ihr glücklich sein, das Licht des Himmels schauen und die Wahrheit erleben zu dürfen. Welche Freude, welcher Jubel bei all denen, die dann sagen können: “Und ich durfte dies schon zu meinen Lebzeiten als Mensch erfahren! …”

Liebe Geschwister, seid dankbar für alles, was Gott euch gegeben hat – für euer Leben, für alles! Denn alles geschah mit Wissen und Willen Gottes. Aus Gottes Willen heraus ist alles geworden. So möge dieser Segen, möge die Kraft der Wahrheit euch stets durchs Leben begleiten, euch stets den Weg weisen und euch den Blick öffnen für die andere, die unvergängliche Welt!

(J, 28.11.1981 – GW 1982/24, S. 286/7.)

(AS: Mehr Details dazu s. die anderen Blogbeiträge; darüber hinaus kompetente Literaturangaben unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)