J: Für einen jeden, der versucht, in Gottes Nähe zu kommen, ist es eine Notwendigkeit, Gottes Gesetze zu verstehen. Es ist für ihn eine Notwendigkeit zu wissen, dass Christus in diese Welt gekommen ist, um die Menschheit zusammenzuführen, damit sie eins werde im Glauben und keines verloren geht, sondern damit er sie alle zum Vater heimführen kann. Die Zeit dafür wird kommen, aber sie ist noch so weit entfernt.
Wenn der Mensch nach dem Sinn des Lebens forscht, kann er Antwort auf seine Frage erhalten. Eine Antwort ist aber nur dann möglich, wenn er Gott bejaht. Der Mensch muss sich Gott zuwenden. Er muss an Gott glauben. Dann wird es ihm möglich sein, zu höheren, zu besseren Erkenntnissen zu gelangen. Dann kann die Botschaft zu allen Völkern hingetragen werden. Es ist nur eine Botschaft, denn es gibt nur eine Wahrheit. (Anm. AS: Gott ist der Vater aller Menschen; zu ihm, dem einen Vater, streben alle zurück. Sein Gesetz, seine Ordnung gilt für alle gleichermaßen. Dementsprechend gibt es nur eine Wahrheit, die diese Ordnung verkündet und zum einen Vater zurückführt. Den Weg dahin weist uns Christus mit seinem Leben, Lehren und Wirken.)
Wenn ihr die heutigen Menschen mit ihren verschiedenen Glaubensrichtungen betrachtet, könnt ihr erkennen, dass sie alle – sie alle –, sofern sie Glauben haben, in den Himmel hinein, dass sie zum Vater wollen. So kann es ja nur einen Glauben geben.
Freilich, der Weg zu dieser Gemeinsamkeit des Glaubens aller Menschen ist noch weit, weit. Wenn man dies erkannt hat, weiß man auch, wie schwer es ist, dass Menschen, dass Völker im Frieden miteinander leben können. Und warum ist es nicht möglich, dass auf dieser Welt Frieden herrscht? Solange Luzifer der Herrscher dieser ganzen Menschheit ist, gibt es keinen Frieden. Er hat alles Interesse am Unfrieden, und er hat Werkzeuge genug (AS: Helfer, geistige und irdische Helfer und Werkzeuge), die in diese Welt ausgehen. Luzifer kann doch keinen Frieden haben, er liebt ja nur Streit und all das Böse, das er in dieser Welt austragen lässt. Also müssen die Menschen zur Erkenntnis kommen, dass man sich von dieser Herrschaft des Bösen abwenden und sich dem Göttlichen zukehren soll.
Auch muss man wissen, warum Christus die Erlösung der Menschheit gebracht hat. Leider gibt es noch so viele (AS: sogar unter den) Christen, die nicht wissen, wovon Christus sie erlöst hat. So viele meinen, Christus sei gekommen, um den Menschen zu zeigen, wie man zu leben habe und was man zu überwinden fähig sein müsse. Dass man die Kraft aufbringen müsse, auch unter Leid und Schmerz das Gute zu tun und zu fördern. Ja, aber das Leben Christi hat seinem Sinne nach noch einen ganz anderen Inhalt (AS: siehe unten letzten Absatz!), und wenn man diesem nicht auf den Grund geht, wird man nicht zu dieser neuen Ordnung gelangen, die nottut. Denn so fühlt man sich dem Nächsten gegenüber nicht verpflichtet. Man erkennt nicht, dass, auch wenn andere Völker ihre besondere Hautfarbe haben, man mit ihnen zusammengehört – dass man auch mit dem zusammengehört, der noch auf der niedersten Stufe seiner geistigen Entwicklung steht.
Dass alle Menschen auf dieser Welt eine Familie bilden und dass also alle zusammengehören, davon will man im Allgemeinen innerhalb der bestehenden Weltordnung nichts wissen. In ihr spielen Besitz und Herrschaft die Hauptrolle. Man herrscht. Allein, zu einer göttlichen Weltordnung gehört kein Herrschen, sondern ein Führen in Liebe, ein Geleiten und Stützen des Schwachen, ein Helfen und Beistehen für den Notleidenden. Nur so kann es zu einer höheren Ordnung kommen. Dass diese noch weit entfernt ist, erkennt ihr selbst.
…Wissen muss der Mensch, dass es eine Rückkehr, eine Heimkehr gibt, und dass diese Rückführung Christus verdankt wird. Er hat den Weg zurück ins Vaterhaus wieder geöffnet. (AS: Das war seine eigentliche Sendung, die eigentliche Erlösung; dafür ist er unter Qualen gestorben, um noch am Kreuz seine Treue zu Gott, dem Vater, zu bekennen.)
(J, 6.1.1979 – GW 1979/3, S. 30.)