J: …Die Menschen von heute verlangt es nach Wohlergehen. Und doch heißt es (Matthäus 4,4): “Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.” Für die Menschen dieses Landes (AS: hier ist speziell die Schweiz gemeint – das gilt sicher aber ebenso für eine Reihe anderer Länder auch!) allerdings ist dieses Wort, glaube ich, nicht die richtige Wendung. Ihnen müsste man sagen: “Der Mensch lebt nicht vom Wohlstand allein.”

Würde sich der Mensch darüber Gedanken machen, könnte er vielleicht zu etwas höheren Erkenntnissen gelangen. Freilich, um sich Erkenntnisse zu erringen, die den Menschen geistig voranbringen, braucht es schon noch etwas mehr. Im Allgemeinen möchte der Mensch Irdisches sehen und erleben. Von der geistigen Wirklichkeit und Wahrheit ist er noch so weit entfernt.

Es ist noch nicht lange her, dass euch wieder die Botschaft verkündet wurde, durch Christus sei Licht in die Welt gekommen. Dazu möchte ich bemerken: ja, Licht für jene Menschen, die wissen, was unter diesem Lichte zu verstehen ist, und die in diesem Lichte zu wandeln vermögen. Ansonsten ist diese Menschheit noch immer in Dämmerung gehüllt. Das Licht, das Christus der Welt gebracht hat, ist ein geistiges Licht. Allein, wo sind die Menschen, die verstehen, was mit diesem geistigen Licht gemeint ist? Der Mensch von heute begreift mich eher, wenn ich ihm sage: die Erdbewohner sind von einer Dämmerung umfangen, denn sie sehen nicht klar. Ich brauche euch nicht zu sagen, wie eure Welt aussieht – das wisst ihr selbst.

Mir geht es darum, dass der Mensch anfängt zu begreifen, dass in seinem Innersten geistiges Licht sein muss, das es ihm ermöglicht, den Weg zu finden. Dann hat er auch in seinem Alltag wirklich Licht vor sich, so dass er den Weg finden kann. Damit ist gemeint: dass er den Weg zu Gott zu finden vermag, den Weg zu seiner wahren Heimat.

Denn der Mensch muss doch erkennen, dass das Leben auf dieser Erde nur etwas Vorübergehendes ist, und dass er sich also mit dem befassen muss, was Bestand und Zukunft hat. Freilich, es ist schwer, an den Menschen heranzukommen, um ihm die Wahrheit zu vermitteln. Wohl kann man ihm manches erklären, so wie ich es tue, weil es meine Aufgabe ist. Denn es dient dazu, etwas Licht in das Dunkel zu bringen, in dem der Mensch sich bewegt. Es gilt, Dinge aufzuhellen, die durch falsche Verkündigung und Auslegung verdunkelt worden sind, und so Klarheit zu schaffen.

(J 5.1.1980 – GW 1980/3, S. 29.)