(Anm. AS: Nach dem Sturz der ungehorsamen Engel aus den Himmeln, war unter den reingebliebenen Geistern große Trauer; man hatte Familienangehörige und Freunde, ja sogar Dualpartner verloren. Da erbarmte sich Gott und entwarf mit Christus zusammen einen Rückführungsplan.)

 

J: …Freilich glauben nicht allzu viele Menschen auf dieser Welt, dass das Leben nach dem irdischen Tode weitergeht. Man macht sich keine besonderen Gedanken darüber. Das Wissen um das Fortleben ist jedoch notwendige Voraussetzung für den Frieden des Menschen. Er (AS: der Mensch) muss wissen, warum er in dieser Welt ist, was für Aufgaben er in ihr hat, und was der Grund für die Entstehung dieser Welt war. Sie ist nicht einfach von selbst entstanden und hat sich von allein so entfaltet, wie sie heute ist. Alles ward geplant. Alles ist in einem Plane Gottes festgehalten – herrscht doch im Himmelreich eine so wunderbare Ordnung. Dieser Plan ist in großen Zügen – so möchte ich es ausdrücken – festgezeichnet. Er bestimmt in großen Zügen, wie sich die Menschheit entfaltet und wie es zu einer Vervollkommnung kommt…

 

…Im Allgemeinen geht das Streben des Menschen nach Fortschritt. Warum versucht er dies nicht auch im Geistigen, indem er sich dem Göttlichen zuwendet und um höhere Erkenntnis bittet? Denn höhere Erkenntnisse können ihm durch die christliche Lehre vermittelt werden. Christus hat sein irdisches Leben hingegeben, damit der Weg heim zu Gott frei wurde. Da sollte der Mensch doch nach dem Warum fragen, nach dem Grund forschen. Warum hatte sich die Menschheit einst von Gott entfernt? Warum kam Christus in die Erdenwelt?

 

…Betonen möchte ich … das Wesentliche und Wichtige, und dazu gehört, dass den Menschen von heute klargemacht wird, dass das sogenannte Letzte Gericht in Wahrheit schon längst stattgefunden hat. Man braucht also nicht mehr darauf zu warten – gibt es doch gläubige Menschen, die vor diesem Letzten Gericht in ständiger Angst leben und es im Kommen von Katastrophen fürchten.

 

Dabei haben diese Menschen das Letzte Gericht doch bereits hinter sich. Denn Gott hatte dafür gesorgt, dass dieser Welt eine geistige Ordnung gegeben wurde (durch Christus nach seinem Sieg über Luzifer). Diese Ordnung bestimmt den geistigen Aufbau, das Aufsteigen (der Abgefallenen) von unten, ihre geistige Entwicklung und ihre Rückkehr. Dazu mussten Gesetze aufgestellt werden. Auch zum Schutz des Menschen auf dieser Welt (vor dem Widersacher) mussten neue Gesetze ausbedungen werden.

 

Davon ahnen die Menschen nichts. Sie meinen, was sie alles zu erleben haben, sei schlimm genug. Das mag für die einen und andern zutreffen. Es ist wahrlich schlimm genug, wenn Völker ausgebeutet, wenn Menschen unterdrückt und gefoltert werden. Solches ist wahrlich schlimm. Doch keiner entgeht der Strafe Gottes – keiner. Wer den Befehl dazu gibt, wird bestraft, ja, bestraft wird schon der, welcher nur willens ist, dem anderen Schaden zuzufügen, welcher bloß Gedanken hegt, andere müssten unterdrückt werden, damit man selbst zu Profit gelange. Der bloße Gedanke daran belastet den Betreffenden. Keiner entgeht dem Gesetz und der Strafe Gottes.

 

Alles ist in allen Einzelheiten aufgebaut: die ganze Entwicklung von unten her, das ganze Leben in der Jenseitswelt von den untersten Entwicklungsstufen in der Hölle und deren Aufstiegsstufen wie in der himmlischen Welt in den untersten Stufen des Aufstieges. Überall herrscht eine wundersame, exakte Ordnung, wir ihr sie nicht richtig zu begreifen und zu verstehen vermögt.

 

Doch wenn der Mensch sich bestrebt, immer näher an das Göttliche heranzukommen (AS: indem er die Lehre Christi befolgt), wird auch seine Erkenntnis größer. Dann wird er dies alles eher verstehen und begreifen. Denn das Wort ‚Gott ist gerecht‘ ist von großer Bedeutung. Es findet seine Anwendung in diesem ganzen Erdenreich, im Himmelreich – und in der Hölle. Gerechtigkeit Gottes heißt, dass sich alles so erfüllt, wie es im Gesetze vorgezeichnet ist und dem Willen Gottes entspricht.

 

Diesen Willen Gottes vermögen Menschen nicht immer zu begreifen. Denn wie oft vernehmen wir, dass Menschen sagen: „Es wäre doch so einfach, würde Gott einmal da eingreifen, wo diese Menschen so viel Böses tun, und sie bestrafen, und würde er für die Menschheit sichtbar werden. Dann würde sie sich Ihm zuwenden…“ Ja, das ist das Wunschdenken der Menschen. Gott weiß, warum er dies nicht tut – das hat wahrhaftig seine Gründe… (AS: Hier kommt es ganz entscheidend auf den Menschen selbst an, auf seine Entscheidung, auf seine Bewährung!)

 

(J, 6.1.1979 – GW 1979/3, S. 31.)