Geistige Stütze und Stärkung
(AS: In der 1. Meditation der September-Meditationswoche 1960 in Hemberg, L, 17.9.1960 – GW 1961/6, S. 51/2, werden Vorgänge erörtert, die darauf hinauslaufen, himmlische Hilfen für Menschen bereit zu halten, um sie zu stützen und zu stärken – ein weiteres ‚Stück Himmelreich auf Erden‘:)
L: Eine weitere Stütze für den gläubigen Christen ist doch Christus selbst. Aber dann möchten wir von ihm erwarten, dass er Christus seine wirkliche Zuneigung schenkt, ihm seine Sehnsucht nach ihm bekundet, also sich wirklich auf ihn stützt. Die Engel reichten Jesus im Garten Gethsemane einen geistigen Becher, um ihn zu stärken. Ja, ihr dürft meinen Worten glauben, wenn ich sage, die Engel brachten ihm unsichtbare Speise und unsichtbaren Trank. Der Kelch wurde ihm an die Lippen geführt, und was er daraus getrunken hatte, kam von dem Tische Gottes, und der ihm dargebotene Kelch war in der Hand Gottes und wurde ihm in seine menschlichen Hände gegeben, damit er gekräftigt würde für die folgenden schweren Stunden.
Wo Menschen einen tiefen Glauben haben an Gott und seine Geisteswelt, mögen sie meinen Worten glauben. Denn ich sage euch, dass irgendwo in diesem Erdenreich ein kostbares Gefäß (geistig) für die ganze Menschheit steht, das selbstverständlich gefüllt ist, und zwar mit demselben wunderbaren Trunk, den auch Christus empfing. Nicht in diesem Raum steht dieses kostbare Gefäß, sondern irgendwo auf dieser Erdenwelt. Die Engel aber und die guten Geister, die den Weg zu Christus kennen, sie finden auch den Weg zu jenem Gefäß, sie schöpfen von jener Kostbarkeit. Denn für jeden Menschen halten sie auch ein Gefäß bereit. Beim einen ist es ein kostbares Glas, beim andern ein goldener Kelch, oder ein metallener Becher, aus irgendeinem geistigen Stoff. Für jeden gibt es ein Gefäß, aus dem er trinken und sich erquicken kann, auf dieser Erde, im Menschenkleid.
Sensible Menschen vermögen manchmal so etwas zu spüren, was an ihren Mund geführt wird. Man kann es, wenn man auch diese große, wahre Frömmigkeit und Ehrlichkeit hat. Wenn man darum bittet, dann gehen sie, eure Freunde, die euch umringen, die die größte Achtung und Ehrfurcht vor euch haben. Euch zuliebe gehen sie und füllen das Gefäß für euch und möchten euch sagen: „Du hast nicht einmal darum gebeten, doch du hast diese Kostbarkeit verdient. Wir sind von uns aus, freiwillig gegangen, wir [51 Seitenwechsel 52] haben diese Kostbarkeit an jenem Ort für dich geholt, wo alle Geister jenen Trunk für ihre Schützlinge holen, die mit Gott in großer Liebe verbunden sind. Es ist derselbe kostbare Trunk, den die Engel Gottes dem Heiland im Garten Gethsemane darbrachten. Denn jeder wird erfasst von der Güte Gottes. Und wir Geister Gottes stehen neben den Menschen und betrachten sie, wie sie ihre Rolle spielen (AS: Geistlehrerin Lene spricht zu Beginn des Vortrags davon, dass jeder Mensch auf der Weltbühne eine für die Gotteswelt bedeutsame Rolle spiele).
Von der Heilkraft bestimmter Orte und Menschen
Es kommt darauf an, zu erkennen, welche Odkraft einem Menschen zur Gesundung fehlt
J, Fragenbeantwortung o. D. – GW 1986/22, S. 263 – 264:
Auf die Frage, ob es Örtlichkeiten auf Erden gebe, wo natürliche Heilkräfte in so hohem Maße vorhanden und wirksam seien, dass ein Kranker, der sich dort aufhalte, sehr schnell gesund werde, antwortete Josef:
J: Ja, das gibt es auch, und zwar sind es viele solcher Orte, aber mit unterschiedlichen Heilkräften. Nicht alle dieser Heilkräfte werden von einem jeden Menschen beansprucht. Es kommt ganz darauf an, welcher Heilkraft er im Besonderen bedarf. Den einen müsste man hierhin, den andern dorthin schicken, wo diese Odströme [in ihrer Zusammensetzung] gewissermaßen ‘einseitig’ sind. Es kommt also darauf an, zu erkennen, welche Odkraft einem Menschen jeweils zu seiner Gesundung fehlt.
Dann möchte ich noch hinzufügen: Es gibt Menschen, die in besonderer Weise mit einer solchen Heilströmung in Verbindung stehen. Ihre eigene Ausstrahlung verbindet sich dann damit, und so werden sie gewissermaßen von einem solchen Heilstrahl gespiesen. Dann kann es möglich sein, dass nicht nur der Betreffende Nutzen daraus zieht, sondern dass auch andere durch ihn profitieren, indem sie das Wohltuende, das wieder aus ihm strömt, aufnehmen können. Es gibt also Menschen, die in der Weise von Heilkräften gespiesen werden und Träger derselben sind – diese also auch andern abzugeben vermögen.
So ist ein jeder in gewissem Sinne an solche Kräfte gebunden. Durch sie wird er auch zu einem bestimmten Können befähigt; denn er wird ja durch diese Kraft unterstützt, die ihn schon seit dem ersten Augenblick seines Lebens besonnte. Andererseits ist wieder zu sagen, dass der Mensch nicht einseitig mit diesem Strahlennetz verbunden ist, sondern dass er gleichzeitig verschiedene Kräfte anzieht, und zwar nicht nur dünne [einzelne] Strahlen, sondern ganze Ströme und Adern. Diese sind mit ihm verbunden, und durch sie strömt ihm in jeder Beziehung Kraft für Mut und Energie zu. So kann der Mensch es auf einem bestimmten Gebiet zu einem Können bringen. Über allem Geschehen aber wacht die Gotteswelt. [263 Seitenwechsel 264]
Wenn beispielsweise ein Geist für ein neues Erdenleben vorbereitet wird, gibt es vieles zu tun. Die Gotteswelt kennt ja bereits den Weg des Betreffenden – was für Prüfungen er zu bestehen hat und was man von ihm im Leben erwarten darf. So werden sie ihn in diese Bahnen, in diese Ströme von Strahlen hineinlenken. Sie können dies alles schon in der geistigen Welt anbahnen, damit vom ersten Atemzug des Menschen an diese Ströme auf ihn wirken und sich wie ein Faden durch sein ganzes Leben ziehen, so dass er immer wieder von dieser Kraft besonnt wird.
Fragebeantwortung Josefs, vermutlich vom 1. Mai 1957, durch Beatrice Brunner im Saal an der Münchhaldenstraße 9 in Zürich
Vom Wirken göttlicher Kräfte in der Meditation
J, Fragenbeantwortung o. D. – GW 1986/22, S. 264:
Auf die Frage, ob man all die Kräfte, die man für Körper und Seele benötigt, in der Meditation an sich ziehen könne, führte Josef aus:
J: Ja, das wollte ich euch noch sagen. Der Mensch kann durch sein gehobenes Denken sich selbst in diese wunderbaren Strömungen hineinbegeben. Er kann darin verweilen, wenn er innere Einkehr hält – solange er sich nicht verfehlt hat und dieses gehobene Denken und Wollen pflegt. Sobald er sich unter die Menschen begibt, vermischen sich diese Kräfte mit anderen, und dann können diese Ströme wieder von ihm weichen. Durch sein edles Tun und sein gehobenes Denken aber wird er immer wieder davon gespiesen – er zieht dadurch gewissermaßen von diesen Strahlenbündeln immer wieder an.
Für mich als Geist ist es schwer, euch all das zu erklären; denn es ist alles zusammen ein unermesslich großer Plan, und dabei spielen so viele Faktoren mit hinein! Es ist ein ständiges Einfließen, dann wieder ein Ausströmen, anderswo wieder eine Stauung gewisser Kräfte, die lange Zeit beinahe unbeweglich verharren, jedoch ständig vibrieren, und plötzlich schließt sich ein weiterer Strahl an, und es kommt zu einem Aufwallen und Ausbruch.
Die reinen, gehobenen Geister sind an diese Fäden angeschlossen und werden stets davon gekräftigt. Die Frage ist aber, ob ein Geist die Möglichkeit hat, die einem Kranken fehlenden Kräfte zu überbringen; denn ihr müsst doch verstehen, dass um euch viele Geister sind, die alle ihre besonderen Talente haben. Wenn ein Geist helfen soll, muss er sich auch für diese Heilkräfte interessieren. Andererseits ist es von Gott so wunderbar angeordnet, dass jeder Mensch in den Besitz der für ihn so notwendigen Kräfte gelangt, wenn er nicht gegen Gottes Ordnung verstößt; denn er zieht das an, was er denkt und will.
Dem Menschen sind große Möglichkeiten gegeben, dies bis zu einem gewissen Punkt selbst zu lenken. Dann wird die Engelwelt einschreiten und sagen: “Jetzt hast du dein Möglichstes getan.”
So ist es für alle Lebewesen – für sie alle braucht es ungeheure Scharen von Engeln Gottes, die einem jeden das Seine an Kraft zuführen. Zu einem Teil gehen diese Kräfte gesetzmäßig oder automatisch zum Einzelnen hin – es ist also ein Anziehen. Was aber die Geister und Menschen beitragen können, das ist ein Verstärken; denn man kann diese Kräfte auch fördern. So wird der Frühling zum Beispiel mit solchen Strömen erweckt.«
Fragebeantwortung Josefs, vermutlich vom 1. Mai 1957, durch Beatrice Brunner im Saal an der Münchhaldenstraße 9 in Zürich
Beide Fragenbeantwortungen stammen aus GW 1986/22.