(AS: Geistlehrerin Lene spricht über Schwierigkeiten des Aufstiegs angesichts des Gegenübers von Luzifers Herrschaft und dem Reich Christi auf der Erde; Unterdrückung, Demütigung und Gewalt stehen dem Aufstieg entgegen, ganz gleich wo und wie sie ausgeübt werden – Unterdrückung von Völkern, Beraubung der Freiheit des Handelns ebenso wie die des Glaubens und Denkens. Sie macht klar, dass in allen Feldern Freiheit und Aufstieg regelrecht erkämpft werden müssen. Ein nur andeutender Blick in die Zukunft verdeutlicht, dass der Himmel dabei nicht untätig sein wird; denn letzten Endes geht es um die Freiheit und Lebendigkeit des Glaubens – um den Aufstieg durch höhere Erkenntnis! Die Worte Lenes sind vor 50 Jahren gesprochen und sind, so drängt sich dem aufmerksamen Leser die Erkenntnis geradezu auf, hochaktuell, wenn man sich in der Welt umsieht…)

L: Jene Menschen, die so aus den unteren Stufen emporsteigen, sind doch zumeist im Geiste noch arm und ohne höhere Erkenntnis. Auch fehlt es ihnen an Willenskraft. Daher werden sie von anderen Menschen, die eigentlich ihre geistigen Führer und Meister sein sollten, unterdrückt. Sie müssen ihrem Gewaltstaat Gehorsam leisten und führen ein bescheidenes, ärmliches Leben auf Erden. Gedemütigt werden sie von denen, die eigentlich auf höherer Stufe stehen – eigentlich nur.

Ihr könnt die Pläne der Schöpfung Gottes mit dem Aufstieg allen Lebens, aller Seelen nicht begreifen noch fassen. So wird der eine oder andere von euch in Unruhe versetzt, wenn er sehen muss, dass auf dieser Welt so viel an Krieg, Leid und Ungerechtigkeit zugelassen wird. Aber es kommt auch eine andere Zeit – dies darf ich euch zum Troste sagen. Auch wenn es in den nächsten Jahrzehnten noch nicht so weit sein wird, die Zeit kommt. Hell wird ihr Schein sein, denn Heilige des Himmels werden wieder einverleibt. Diese Heiligen des Himmels werden als gottesgläubige Menschen Kämpfer des Himmels, Kämpfer der Menschheit sein. (AS: Das ist eine handfeste Vorhersage bzw. Zusage für eine nicht allzu weit entfernte Zukunft!)

Es wird ein Kampf um den Gottesglauben sein. Ihr selber wisst, dass die Menschen von heute sich einen lebendigen Glauben wünschen. Viele sind innerlich bereit zu glauben, aber sie sehnen sich danach, dass ein lebendiger Glaube in ihre Seele einziehe. (AS: S. die christlichen Kirchen, die weithin müde und schläfrig geworden sind und kaum noch Lebendigkeit vermitteln können. Die Lehre wirkt schwach und blass und leblos; die Lehre Christi ist in tragenden Punkten durch Verzerrungen und Fälschungen bis zur Unkenntlichkeit entstellt – selbst viele Verkünder verstehen sie nicht mehr.) Sie (AS: die Menschen) möchten Gott erleben. Ihr Wunsch geht nicht nach sichtbaren Beweisen. Der Wunsch ihres Herzens, ihrer Seele ist, [55 Seitenwechsel 56] es möchte doch Gott, wenn es ihn gibt, so kraftvoll auf diese Erde einwirken, dass sich alles zum Besseren wende.

Betrachtet doch die jungen Menschen von heute. Sie stehen im Kampf um das Bessere, das Höhere, und doch haben sie keinen rechten Plan vor Augen. Sie sagen sich einfach: «Es muss anders werden!» Aber sie wissen selbst nicht, wie es werden muss. Sie wissen es nicht – aber ihre Kinder, die nach ihnen kommen, die werden wissen, wie es werden soll.

So braucht es für alles einen Anfang, und jeder Neubeginn erfordert einen Einsatz, eine Hingabe an die Sache, eine Aufopferung. Nichts wird so ohne weiteres erreicht – man muss darum kämpfen. In allen Dingen ist es so. Auch wenn der Mensch eine Untugend überwinden will, geht es nicht ohne Kampf. Es genügt nicht, einfach zu sagen: «Gut, ich will das lassen.» Denn im Grunde ist der Mensch willensschwach. Er braucht Kraft, und um diese muss er ringen. Gerade solche Menschen, die um ihre Untugenden wissen, kennen auch ihre Schwäche. Diese Schwäche müssen sie bekämpfen, sie müssen ringen und um Kraft flehen, auf dass es ihnen ermöglicht werde, zu überwinden. Das ist ein Gesetz. So herrscht Kampf im Einzelnen, Kampf in der Gemeinschaft für eine gute Sache, Kampf draußen bei den Menschen in ihrer vergänglichen Welt – überall Kampf.

Doch der Kampf, den man ausficht, sollte nur das Gute bezwecken. Nur für den Himmel soll man kämpfen.

(L, 26.9.1972 – MW 1972/ III, S. 55/6.)