(AS: Die vorangehenden drei Blogbeiträge geben Einblick in verschiedene Aufstiegsebenen des Himmels – der folgende setzt diese Reihe fort und verdeutlicht die Feinstofflichkeit der hohen Aufstiegsebenen in Unterscheidung zur Grobstofflichkeit unserer menschlichen, irdischen Welt.)
J: Je höher man in seinem geistigen Aufstieg gelangt, um so feiner werden diese Odströme, um so feiner wird auch der eigene Geistesleib. Beglückt stellt man fest, dass er feinstofflich geworden ist; dass die Hände nicht mehr so grob, die Haare feiner geworden sind; dass das Gesicht sich verändert hat und alles sich anders anfühlt. Man sieht beim anderen, mit dem man zusammen lebt, dass auch er ein feineres Aussehen gewonnen hat. Man erkennt das Licht, das von innen heraus leuchtet und sein ganzes Wesen durchstrahlt.
Solches stellt man bei Wesen fest, die geistig [61 Seitenwechsel 62] auf eine höhere Stufe gelangt sind. Dort erlebt man den Funken Gottes. Sobald dieser Funke Gottes geläutert und der Geistesleib feinstofflicher geworden ist, wird alles so durchsichtig, so klar. Jetzt kann man ein Geistwesen in seinem Glanz und in seiner Herrlichkeit erleben. (AS: Der ‚Funke Gottes‘ ist tatsächlich ein Funke aus Gott, mit dem uns bei unserer geistigen Geburt vor unermesslichen Zeiten das Leben einverleibt wurde in unseren Geistleib. Diesen Funken tragen wir seither in uns, auch als Mensch. Beim Abfall hat er sich verdunkelt und mit unserer Rückkehr, unserem Wiederaufstieg zum Himmel, den Christus mit der Erlösung möglich gemacht hat, muss er sich allmählich, von Leben zu Leben, wieder aufhellen und klären, bis er die ursprüngliche Leuchtkraft wiedererlangt.)
Auch in diesen Höhen, auf die ich jetzt zu sprechen gekommen bin, ist geistige ‘Materie’ vorhanden. Denn auch dort gibt es genauso ein Wachsen und Gedeihen, und die geistigen Wesen nehmen genauso Nahrung zu sich, wie es in den vorher geschilderten unteren Aufstiegsstufen der Fall ist. Allein, der Unterschied ist groß… In höheren Ebenen ist die Nahrung viel feiner und erlesener, denn das, was dort gedeiht, entsteht aus dem Feinststofflichen heraus. Die Früchte sind dort viel köstlicher und bekömmlicher als die Früchte auf unteren Stufen der geistigen Welt (AS: und erst recht auf der Erde!) mit ihrem noch dichteren Od. Unten können die Früchte und Getränke eben nicht so beschaffen sein wie jene, die ihr Gedeihen feinsten Odströmen verdanken. In den Höhen ist das Vollkommene, erlebt man das Vollkommene – das Feine, Gute, Schöne, Edle. (AS: Od ist die Lebenskraft, die aus Gott kommt und alles erhält.)
So ist auch die dort verarbeitete ‘Materie’ ganz anders – der Unterschied ist gewaltig. In den höchsten Ebenen kann man diese Materie eigentlich nur noch als Gold bezeichnen, das man verarbeitet, oder als allerfeinsten Marmor – kurzum, dort stehen eben feinste, edelste Stoffe und Elemente zur Verfügung. Sie gedeihen durch jenen feinen Odstrom, der alle Entfaltungskraft in sich birgt.
Somit gibt es in jeder Stufe jenes Wachstum, jene Entfaltung, wie sie durch den geistigen Odstrom ermöglicht wird, der jeder Stufe eigen ist und sie durchfließt. Daher gibt es von einer Stufe zur anderen große Unterschiede im geistigen Od. Wenn man zu euch von der Himmelswelt und ihrer Schönheit spricht, redet man zumeist von Glanz, von Feuer, von Licht. Das ist das klarste, feinste Od, das es gibt. (AS: Die grobstofflichste Welt ist die, in der sich der Mensch zu bewähren hat.)
Nun mag sich der Mensch vor Augen halten, in welcher Verdichtung er demgegenüber selbst lebt. Die Materie, die ihn umgibt, ist vergänglich und fällt der Verweslichkeit anheim. Auf Erden besteht die grobstofflichste Materie, die es gibt – und das ist die Welt, in welcher der Mensch zu leben hat. Aus dieser materiellen Welt soll er sich herausschaffen, hinein in jene andere Weit – und das ist nicht leicht…
Darum sind es heute noch verhältnismäßig wenige Menschen, die in ihrer geistigen Entwicklung jene Höhe erreicht haben, die es ihnen ermöglicht, all das zu verstehen, was diese wunderbare andere Welt zu bieten hat, all das aufzunehmen, was da an Neuem auf sie zukommt, wenn sie in sie einkehren. Noch vieles muss man in der Geisterwelt Gottes zu begreifen lernen, und selbst einem hochentwickelten Geist fällt es nicht leicht, das letzte zu verstehen – dazu braucht es seine Zeit.
Liebe Geschwister, ich habe versucht euch so manches darzulegen. An euch liegt es, diesen Dingen nachzusinnen und zu versuchen, durch Vergleiche meiner verschiedenen Erklärungen zu eigenen Erkenntnissen zu gelangen. Auf diese Weise ist es dem Einzelnen möglich, etwas zu erreichen, was ihm von hohem Nutzen sein wird, wenn er in die Geisteswelt hinüberkommt. Dann soll er kein solcher ‘Toter’, also kein solcher Zurückgebliebener im Geiste sein, auf den das Wort zutrifft: “Die Toten wissen nichts.” Sondern er soll ein Auferstandener sein, ein Geist, der sich zur Erkenntnis der Wahrheit durchgerungen hat.
(J, 2.2.1980 – GW 1980/5, S. 61/62.)