L: Nun, liebe Geschwister, die Seele spielt so eine bedeutende Rolle beim Menschen. Stirbt ein Mensch, dann trennt sich sein Geist vom irdischen Leibe. Im Geistesleib ist die Seele. Und die Seele trägt alle Erinnerungen in sich. Die Gesinnung liegt in der Seele. So ist die Seele etwas Bedeutungsvolles, auch beim Geiste.
(L, 21.2.1968 – GW 1968/11, S. 86.)
(AS zu Begrifflichkeit, Bedeutung und Aufgaben: Die Seele des Menschen ist zentral angelegt im Brustraum des Menschen, wie Geistlehrer Josef am 20.11.1948 durch Handbewegung andeutet, s. BJI, S. 43; in dieser Belehrung wird von einem ‚Geistigen Feld‘ gesprochen -- in der MW 1981/I, S. 13 setzt Lene dafür ausdrücklich das Wort ‚Seele‘ ein.
1972 führt Geistlehrer Josef aus: „In der Seele thront der ewige Funke Gottes, von ihr als feinststoffliche Hülle umgeben“, J, 26.2.1972 – GW 1972/10, S. 74. Dieser Funke wird jedem Wesen bei seiner geistigen Geburt gegeben – s. MW 1978/III, S. 47 – und damit „göttliches Licht, das aus der Tiefe der menschlichen Seele leuchten möchte, das sind eben die Tugenden, die Gott dem Menschen in die Seele gelegt hat“, s. J, 14.10.1972 – GW 1972/46. Diese sind dem Betreffenden aber nur zugänglich, wenn er sich um gottgefälliges Denken und Handeln bemüht, denn dadurch hält er die Hülle um den Gottesfunken, nämlich die Seele, rein und lichtdurchlässig, während Untugenden Schmutz in ihr anhäufen, der den Gottesfunken einmauert. S. dazu Texte in „Stichwort Heil“, S. 164 ff u. S. 150 mit Hinweisen auf weitere Textstellen zum Thema ‚Seele‘. In dem Zitat oben und in den in „Stichwort Heil“ berücksichtigten Texten sind die Tugenden erwähnt als dem Gottesfunken des Einzelnen eigen. In der MW 1978/III, S. 49 erweitert Lene diese Aussage, indem sie ausführt, mit dem Funken, der dem Einzelnen verliehen wurde, seien ihm „ganz verschiedene Talente und Fähigkeiten zugeteilt worden.“ Auch klärt sie S. 48 f, dass geistige Kinder auch eine Schule besuchen, da sie nicht, wie mancher Christ glaube, mit dem Funken von Gott auch alles Wissen besäßen. Denn ein heranwachsendes Geistkind ist eben „wahrhaftig ein Kind, das sich entwickelt.“
Am 11.10.1969, s. GW 1969/45, S. 352 – 355 spricht Geistlehrer Josef über die geistige Welt, in die ungläubige Verstorbene eingehen:)
J: Aber die geistige Welt Gottes stellt doch ganz andere Bedingungen, denn sie steht unter der Herrschaft Gottes, im Gegensatz zu der irdischen Welt der Menschen. In der himmlischen Welt wird von Liebe, Verzeihung und Erbarmen gesprochen und dementsprechend gehandelt. So anders ist es in eurer Welt. Da wird nicht zuerst nach Liebe und Barmherzigkeit, Nachsicht und Gnade gefragt, sondern Herrschsucht und Habgier sind dem Menschen näher. Er will nach irdischen Gütern greifen und sie besitzen. Das ist irdisches Leben und Handeln.
In der geistigen Welt gibt es nicht solche Begierden nach Gütern. In der geistigen Welt ist das tugendhafte Leben das Wertvollste, das geistigen Gewinn bringt. In dieser Tugendhaftigkeit auf irgendeinem Gebiete wirken, bringt jedem Seligkeit.
Wenn ihr, liebe Geschwister, einen Menschen betrachtet, der keinen Gottesglauben hat, so müsst ihr sehen, dass er es auch mit der Liebe, mit der Barmherzigkeit, mit der Güte, mit dem Verständnis für andere doch nicht so genau nimmt. Denn die Quelle dieser Tugenden liegt im Gottesglauben. Der Gottesglaube gibt dem Menschen die Kraft zu einem tugendhaften Leben und Wirken. Das ist die Quelle, aus der man schöpft. Man weiß, dass man Gott verantwortlich ist.
(AS: In der Folge berichtet Josef über einen bestimmten Verstorbenen, der ohne Glauben gelebt hat, sich aber nun im Jenseits „bereit erklärte, sich führen zu lassen und der nun seine eigene Enttäuschung über seine persönlichen Schwächen und seinen Unglauben zum Ausdruck bringt; der sich nach der Wiedergutmachung erkundigt. Er hat nun wahrlich selbst erlebt, dass der menschliche Geist nach dem irdischen Tode weiterlebt und Geist und Seele ihren Platz wieder in ihrer wirklichen Heimat einnehmen.“:)
…Und nun ist er heimgekommen, ohne zu wissen, dass er in diese irdische Welt einverleibt worden war, um sich zu verbessern, sich mit dem hohen Sinn des Lebens zu befassen, sich danach zu erkundigen. Und so muss er zuerst darüber belehrt werden, weshalb er die Menschwerdung annehmen musste. So muss er von der Engelswelt belehrt werden, wie ich es jetzt erklärt habe und wie ich es euch erkläre. Doch wird auch von der Wiedergutmachung gesprochen. Dazu werden weitere Prüfungen in Aussicht gestellt, in welchen der Gottesglaube künftig bewiesen werden sollte… (AS: Ist der betreffende Verstorbene wie in diesem Fall bereit zu gehorchen, wird er belehrt über die Welt „höheren Orts“, zu der er noch keinen Zugang hat, und wird „auch in die Tiefen der geistigen Welt“ geführt zu den „Unseligen“. Da man ihn zu den „geistigen Höhen“ noch nicht mitnehmen kann, wird er zu Menschen geführt, von denen er lernen kann.)
Denn da und dort leben Menschen in himmlischer Vorfreude, die den Sinn des Lebens erfasst haben und nach den hohen Zielen des Lebens streben, die sozusagen schon ein Stück Himmelreich mit sich herumtragen. So erlebt ein solcher Heimgekehrter, wie Engel Gottes bei solchen Menschen ein und aus gehen. Sie können jetzt aus geistiger Sicht das Himmlische an solch erhabenen Menschen erkennen. Und das ist wohltuend für solche Geistgeschwister.
…Aber sie sehen auch die irrenden Geister, die sich auch an solche Menschen heranmachen, andererseits aber auch, wie bei guten, willensstarken, gläubigen Menschen die Kraft des Glaubens aus ihnen strömt, die eine Mauer der Sicherheit um sie bildet, um das Böse von ihnen abzuhalten.
Die Kraft des Glaubens ermöglicht es dem Menschen, eine solche Abwehr um sich aufzubauen. Und dies alles sieht und erlebt ein solcher ins geistige Reich Heimgekehrter, der in der Weise geführt wird. Denn solche Heimgekehrte, wenn mit ihnen ins Gericht gegangen wird, geben sehr oft vor, dass es als Mensch einfach unmöglich sei, ein solch gehobenes Leben zu führen und dem Sinn des Lebens nachzugehen. Ja, es würde gar keine solche Menschen geben. So muss ihnen dieser Beweis in der Weise geleistet werden, dass sich auf Erden glücklicherweise auch aufwärtsstrebende Menschen befinden, die sich nach den hohen Zielen des Lebens ausrichten. Und so können solche Geistgeschwister bei diesen guten Menschen viel lernen.
Nun aber sind diese göttlichen Begleiter nicht ständig zur Stelle bei ihren Schutzbefohlenen. Sie begleiten diese eine gewisse Zeit, dann werden sie sich selbst überlassen. Man erwartet nach dieser Führung aber schon etwas von ihnen, und es sind immer aufmerksame geistige Augen auf sie gerichtet, um im richtigen Moment einzugreifen, wenn diese Wesen die Anordnungen nicht befolgen würden.
Und so ist es auch, wenn einem solchen die Handlungsfreiheit gegeben wird, indem man von ihm erwartet, dass er einen Menschen zum Guten inspiriere. Dazu begleitet man solche zu einem solchen Menschen, und zwar zu einem solchen, der nicht unbedingt schon diese geistigen Höhen der Entwicklung erreicht hat. Sondern einfach zu einem Menschen guten Willens, der auch einen Gottesglauben hat, der aber immer wieder beeinflusst werden kann. Beeinflusst durch die Überredungskünste der Mitmenschen, aber auch durch Überredungskünste geistiger Wesen.“ (AS: Die Schutzgeister von Menschen, denen ein solcher als Helfer beigegeben wird, bleiben in der Nähe und überwachen diesen Helfer, der folgendes Lehrreiche erlebt:)
… Er kann … den Kampf des Menschen sehen, den er nicht allein beeinflussen kann. Er kann sehen, wie ein Mensch durch seine Glaubenskraft eine Mauer um sich schafft, welche das Niedere von ihm fernhält.
Nicht unerwähnt bleiben dürfen auch jene Menschen, die ohne Glauben sind, die ein belastendes Leben führen, die Gott fernstehen, die von Gott nichts wissen wollen. Auch da muss manchmal ein Heimgekehrter stehen, um an einem solchen Menschen zu lernen und seine ganze bisher erreichte Kraft für ihn aufzuwenden. Da muss er auch oft mit Schrecken feststellen, dass solche Menschen von so vielen niederen Wesen beeinflusst werden, ja umringt werden, dass es keinem höhergesinnten Wesen möglich ist, hier durchzubrechen. Dies geschieht besonders bei solch willensschwachen Menschen, die von niederen Trieben beherrscht und dadurch diesen niederen Wesen hörig geworden sind.
Es ist für die Geisterwelt Gottes überhaupt traurig zusehen zu müssen, wie Menschen diesen niederen Wesen geradezu die Hand bieten und ihnen ihr Inneres öffnen, dass sie bei ihnen einkehren und wohnen können; wie sie in ihrer Seele ein Durcheinander bereiten und die Menschen krank machen an Leib und Seele, ja sie gar zugrunde richten. Da ist es für einen helfenden Geist oft schwer, so zusehen zu müssen.
Und wenn ihr jetzt denkt: warum schreitet denn die Geisterwelt Gottes nicht ein (?), so vergesst nicht: es kommt immer auf die Entscheidungskraft des Menschen selbst an.
(J, 11.10.1969, s. GW 1969/45, S. 352 – 355.)