J (AS: beim Pfingstabendmahl): …Wohl ist Christus zurückgekehrt und lebt nun wieder in seinem Reich beim Vater. Doch er bleibt mit dieser Menschheit verbunden durch seine getreuen heiligen Geister, durch all jene, die freudig bereit sind, Ihm zu dienen und zu helfen, um alle wieder heimzuführen und alles wieder in den Zustand zu bringen, in dem es einst war.

Freilich, wie unendlich viele sind es, die noch von unten her im Aufsteigen sind! Wie schwer wird der Gotteswelt ihre Aufgabe der Heimführung gemacht, weil die Menschen nicht bereit sind nachzudenken, Fragen zu stellen und all die Dinge sachlich und unvoreingenommen zu betrachten und zu bedenken. Sie wollen sich nicht sagen, dass von nichts nichts kommen kann, sondern dass alles seinen Ursprung hat. Sie wissen nicht, dass der Mensch, der jetzt auf dieser Erde weilt, einstens im Himmelreich gelebt hat (AS: vor dem großen Abfall von Gottes Ordnung und dem daraus folgenden Engelsturz aus den Himmeln). Dass von all dem, was er in der Schöpfung erleben und bewundern darf, der Same vorhanden war, ehe es diese Welt gab, und dass dieser Same sich im Himmelreich entfalten konnte.

Der Mensch sollte sich doch vergegenwärtigen, dass diese Welt vergänglich ist. Eines Tages wird er von ihr abberufen und tritt wieder ins geistige Reich hinüber. Er kommt dort an die Stätte, wohin er gemäß seiner geistigen Entwicklung gehört. Wie wunderbar hat Gott alles gefügt! Alles hat er in seiner Weisheit so gestaltet, dass die Möglichkeit des Aufstiegs der Gefallenen besteht. Wie groß ist die Gerechtigkeit, die in Gottes Ordnung waltet! Diese große Gerechtigkeit dürfen die Menschen in den geistigen Gesetzen erleben.

Sie sollten sich aber auch Gedanken darüber machen, was es mit dem sogenannten Letzten Gericht auf sich hat. (Gemeint ist damit die Abrechnung Christi mit Luzifer.) Wie wäre es um diese Welt wohl bestellt, hätte jenes Gericht nicht stattgefunden! Damals sind die Bedingungen einer Ordnung (für die Heimkehr der Gefallenen) festgelegt worden, die für alle Zeiten gültig und unabänderlich bleiben. Es war das Letzte Gericht, [178 Seitenwechsel 179] weil nichts mehr abgeändert werden soll und wird. Bei der damals festgelegten Ordnung soll es bleiben – zum Heil des Menschen.

Indem ihr an Pfingsten der Geisterwelt Gottes gegenüber eure Dankbarkeit bekundet, richtet sich euer Dank zugleich und vor allem an den Erlöser. Ihm seid ihr zugewandt, der es ermöglicht, dass die Seinen den Weg zurück in sein Reich wieder finden und alles wieder werden soll und werden wird, wie es einstmals war.

So viel ist in die Hand des Menschen gegeben. Er hat die Möglichkeit, die Aufwärtsentwicklung zu beschleunigen – aber auch, sie aufzuhalten und zu verhindern. Der Mensch besitzt wahrlich viele Möglichkeiten. Sein freier Wille entscheidet gar manches. Bei diesem freien Willen des Menschen spielen seine Gesinnung und seine innere Entwicklung eine bedeutsame Rolle. Doch alle müssen wieder zu Gott zurückfinden. Nichts darf verloren gehen. Aber wie lange wird es dauern?

Liebe Geschwister, es ist gut für euch, wenn ihr euch auch darüber eure Gedanken macht. Denn durch das Gehörte werdet ihr in euren Erkenntnissen gestärkt. Durch die errungenen Erkenntnisse werdet ihr instandgesetzt, in eurer Welt etwas zu leisten, einen Anfang zu machen, die Dinge so zu fördern, dass die Wahrheit näher an den Menschen herankommt. Es gilt, nach dieser Wahrheit zu suchen und in ihr zu leben. Freilich, für einen manchen bedarf es dazu einer gewissen Anstrengung.

Liebe Geschwister, in Christi Namen seid ihr zu diesem Fest zusammengekommen. Ihr seid hier mit Gleichgesinnten vereint. Es ist etwas Wunderbares zu schauen, welch heilsame Kraft aufsteigt, sich ausweitet, sich entfaltet, wenn so viele Menschen versammelt sind in dem Verlangen, einer und derselben Wahrheit zu leben. Dies gereicht einem jeden zum Segen, der diesem Glauben treu verbunden ist. Gottes Segen erreicht jeden würdigen Menschen. Doch um diese Würde muss ein jedes kämpfen. Dem Würdigen, dem Gerechten wird gegeben – das soll man nie vergessen! (AS: In dieser Aussage vereinen sich Gnade und Gerechtigkeit! Aufgrund des freien Willens, der jedem gleichermaßen gegeben ist, als Geschenk Gottes, hat jeder die Möglichkeit, sich nach dem Gesetz Gottes auszurichten und damit würdig zu werden, die Gnade Gottes vollumfänglich zu erlangen: Christus hat für alle den Zugang zum Himmel wieder ermöglicht – den Weg dahin muss jeder selbst durch eigene Anstrengungen hindurch gehen. So erreicht die Gnade Gottes früher oder später jeden – und genau darin erfüllt sich Gottes Gerechtigkeit: jeder hat für das gleiche Ziel exakt die gleichen Bedingungen!)

Der Himmel ist offen. Für ein jedes kommt die Zeit, da man seine geistigen Hände ergreift und es dahin zieht, wohin es gehört – zurück ins Reich Gottes.

(J, 25.5.1980 – GW 1980/13, S. 178/9.)