J: Meine lieben Geschwister, siegreich ist Christus zum Vater zurückgekehrt (AS: bei seiner Himmelfahrt, woran unser gleichnamiges Fest 10 Tage vor Pfingsten erinnert). Von seinen göttlichen Geschwistern wurde er umjubelt aufgenommen. In der Zeit zwischen seinem Aufstieg aus der Hölle und seiner Heimkehr zum Vater verblieb Christus in einem Vorhimmel, der in Erdnähe für ihn aufgebaut worden war und wo Engel Gottes ihm dienten. Von dort aus kehrte er immer wieder zu den Seinen auf Erden zurück, um ihnen vor Augen zu führen: Ich lebe…

…Christus ist in Wahrheit der Sohn Gottes. Er hat es den Seinen erklärt, und vor ihren Augen ist er dann [als Geist] zu den Himmeln aufgefahren. Er hatte den Seinen versprochen, dass er nach seiner Rückkehr zum Vater ihnen eine Wohnung bereiten werde. Er gehe ihnen nur voraus als Geist, so wie auch ihr Geist, nachdem sie ihr irdisch-menschliches Leben beendet haben würden, ihm nachfolgen werde. Als siegreicher König kehrte Christus ins geistige Reich zurück – in sein Reich. Denn mit Recht durfte er sagen: “Ich bin das Reich Gottes.” Er war und ist der König der Geisterwelt Gottes, und nun sollten sich in diesem Glauben alle Menschen ihm anschließen.

Christus hat der Menschheit ein großes Erbe, ein wunderbares Vermächtnis hinterlassen, das bis in alle Ewigkeit hinein verkündet wird. Auf alle Zeit hinaus wird verkündet werden, dass dieses Reich Gottes auch das auf dieser Erde siegreiche Reich ist. Alle sind aufgerufen, vom Reiche des Bösen hinüberzutreten in das Reich Gottes.

Freilich, ihrer sind so viele, die immer erneut ins menschliche Dasein treten müssen, weil ihre Seele noch nicht geläutert ist und sie für die höchsten Himmel noch nicht reif sind. Immer erneut haben die Menschen Prüfungen zu bestehen und ihre Seele zu läutern, damit sie, Stufe um Stufe erklimmend, zu Gott zurückkehren können. Doch jene, die im Glauben stark sind, sollen die anderen mit sich herüberziehen, hinein ins Reich Gottes. Sie sollen sie vom Glauben an Gott und an die Erlösung durch Jesus Christus überzeugen. Sie sollen in ihrem menschlichen Dasein durch ihre Lebensführung den anderen, die nicht zum Reiche Gottes gehören, Zeugnis geben davon, wo sie hingehören, davon, welches der wahrhaftige Glaube ist. Zeigen sollen sie ihrer Mitwelt, welche Möglichkeiten bestehen, das göttliche Erbe schneller wieder anzutreten.

Denn es leben doch auf dieser Erde so viele Menschen, die trotz ihres christlichen Glaubens die Wahrheit nicht erkennen und sich dadurch den Weg zum Vater selber erschweren. Sie wälzen selber Hindernisse auf diesen Weg und verzögern dadurch lange Zeit hinaus das Wiederantreten ihres göttlichen Erbes. Es geht aber im Erdenleben darum, rascher wieder in dessen Besitz zu gelangen. Christus hat es ermöglicht. Ein jedes ist doch Geschöpf Gottes; ein jedes hat Anspruch auf das Erbe, das es einst hatte zurücklassen müssen. Durch die Kindschaft Gottes, die Christus den Menschen zurückgebracht hat, haben sie jetzt auch wieder Anspruch auf ihr Erbe.

Freilich, dieses Erbe muss errungen werden, und für so manchen braucht es viele Menschenleben, bis er wieder in den Besitz seines göttlichen Eigentums gelangt. Das ist der Weg des Menschen auf dieser Erde …

(J, 8.5.1975 – GW 1981/9, S. 109 u. 111.)