(AS: Lene erläutert in einer Zwischenbemerkung über die oftmals missbräuchliche Verwendung des Wortes ‘Sphäre’ auch grundsätzliche Begriffs- und Verständigungsschwierigkeiten der himmlischen Wesen mit den Menschen.)
L: Hier möchte ich eine Zwischenbemerkung machen zu einem Sachverhalt, über den man sich schon mehrfach Gedanken gemacht hat.
In der Geistessprache zieht man den Ausdruck ‘Ebene’ dem Wort ‘Sphäre’ vor. Wir – und damit meine ich auch unseren Bruder Josef, mich selbst und weitere geistige Wesenheiten in unserer (AS: himmlischen) Gemeinschaft – haben uns abgesprochen, das Wort ‘Sphäre’ so wenig wie nur möglich zu verwenden, und so haben wir es einfach durch den Ausdruck ‘Ebene’ ersetzt.
Wir bemühen uns, uns dem Wortschatz der Menschen, ihren Begriffen, ihrem Verständnis anzupassen. Mit der Zeit ändert sich ja der Sprachgebrauch; die Worte bekommen oftmals einen anderen Sinn. Darauf müssen wir achten, um von den Menschen richtig verstanden zu werden. Was nun das Wort ‘Sphäre’ anbetrifft, so konnten wir feststellen, dass es Menschen gibt, die im Zusammenhang mit diesem Ausdruck Unwahrheiten verbreiten; deshalb verwenden wir dieses Wort nicht mehr. Ihr dürft mir glauben, liebe Geschwister: Würde von uns – sei es von unserem Bruder [Josef], sei es von mir – stets von ‘Sphären’ gesprochen, dann redete man vielerorts nur noch von den höchsten Sphären des Himmels [nämlich durch Medien, deren sich uneingereihte Geister bedienen]. Darum haben wir uns gesagt: Das Wort ‘Sphäre’ kann Menschen irreführen. Wir wollen nicht, dass mit diesem Wort Missbrauch getrieben wird.
Natürlich könnte man von Sphären reden und darunter Teile des Himmels in dessen Pracht und Herrlichkeit verstehen; doch ebenso gut kann ich von einer wunderbaren Ebene oder auch von einer herrlichen Stadt der geistigen Welt sprechen. Mit solchen Ausdrücken wird weniger Missbrauch getrieben.
Ferner gibt es bezüglich der Aufstiegsstufen gewisse Zahlen. Diese Zahlen haben wir konsequent nie erwähnt – oder nur in ganz seltenen Fällen. Selbstverständlich haben diese Stufen ihre [269 Seitenwechsel 270] Zahlen; aber auch mit ihnen wird eben von gewissen Menschen Missbrauch getrieben, die von sich behaupten, medial zu sein. Durch sie spricht ja angeblich der liebe Gott selbst, und er muss ja wissen, von welcher Sphäre er redet… Doch merkwürdigerweise wird durch diese Menschen von Sphären nur noch wenig gesprochen – weil diese [uneingereihten Geistwesen] nämlich nichts mehr nachzuplappern haben! … Das ist es! Und darin liegt der Grund für unsere Zurückhaltung. Darum hat auch Josef gesagt, wir könnten ja noch so vieles sagen. Immerhin getrauen wir uns heute – unser Bruder wie auch ich –, mehr durchzugeben als früher.
Unsere Schwierigkeiten haben wir zuweilen mit dem Sinn der Worte. Die Begriffe der Menschen sind eben nicht immer auch unsere Begriffe, und so bereitet es uns oftmals Mühe, Worte zu finden, die euch den Sinn vermitteln, den wir meinen. Für uns ist es also nicht so leicht, uns so auszudrücken, dass ihr Menschen uns versteht.
Wir reden also von geistigen Ebenen. Eine solche Ebene könnte ich mit der Stadt vergleichen, in der ihr lebt. Diese hat gewisse Gegenden, die schöner sind als andere – die mehr Sonnenschein bekommen oder die schönere Ausblicke bieten als andere. Gleichwohl gehören alle diese Gegenden und Örtlichkeiten zur selben Stadt. Entsprechendes gilt für solche geistigen Ebenen. Zu ihnen können Berge oder Hügel gehören, Täler, Flüsse, Bäche, Gärten. Innerhalb einer solchen Ebene gibt es einerseits wunderschöne Stätten, andererseits aber auch Gegenden, in denen zu wohnen es nicht besonders erfreulich ist. In diesen Gegenden sind die Gebäulichkeiten, die Gärten, die Ausblicke eben nicht so schön.
Ihr seid darüber belehrt worden, dass kein im Aufstieg begriffenes Geistwesen in seiner Entwicklung zurückfällt; es wird also nicht aus seiner Ebene in eine tiefere versetzt. Dabei müsst ihr jedoch – und das ist auch etwas, was ihr euch angewöhnen solltet – nicht in kleinen Maßstäben denken. Nur ausnahmsweise kann eine Ebene Stätten der Bedrängnis aufweisen, die klein und eingeengt sind. Grundsätzlich ist, wenn von einer geistigen Ebene gesprochen wird, darunter eine große, weite Ebene zu verstehen. Aber – darauf deutete ich schon hin – innerhalb einer solchen Ebene gibt es eben verschiedene Stätten. Hat sich ein Geist während eines Erdenlebens belastet, dann kehrt er zwar in dieselbe Ebene zurück, von der er in die Menschwerdung ausgegangen ist; aber er wird dann innerhalb dieser Ebene niemals einen schönen Platz einnehmen dürfen. Eine solche Ebene hat Örtlichkeiten genug, die ohne Herrlichkeiten sind; gleichwohl bleibt der Geist in derselben Ebene.
Somit kann man innerhalb einer geistigen Ebene von Stufen sprechen, auf denen die sie bewohnenden Geistwesen aufsteigen können. Freilich bietet auch das Wort ‘Stufe’ für das menschliche Vorstellungsvermögen gewisse Schwierigkeiten. Man darf sie sich nicht etwa wie Treppenstufen in einem Hause vorstellen. Die Stufen einer geistigen Ebene sind ganz verschieden. Es gibt sozusagen flache Stufen, so dass es keiner großen Anstrengung bedarf, um eine Stufe höher zu steigen. Andererseits gibt es Stufen, die sehr groß, weit und lang sind und deren Abstand zur nächsten Stufe beträchtlich ist. Hat ein Wesen sich in einem menschlichen Dasein um einiges verbessert, so ist es dadurch bei der Rückkehr in die Geisteswelt seiner Ebene nicht bereits entwachsen. Dies tritt erst dann ein, wenn das Wesen innerhalb seiner Ebene bis zu deren schönsten Stätten aufgestiegen ist. Wie mancher Abgeschiedene aber kehrt von der Erde in seine Ebene zurück und muss dort immer wieder in dieselbe Stufe einziehen, weil er sich als Mensch nicht verbessert hat!
Man darf sich also diese Stufen nicht bildhaft als Treppen vorstellen, sondern sie bezeichnen die verschiedenen Bereiche innerhalb einer bestimmten geistigen Ebene, welche die Wesen stufenweise zu durchlaufen haben.
Wenn ihr Menschen in eurer Stadt die schönste Gegend erreicht habt, genießt ihr dort prächtige Gärten, eine herrliche Aussicht, und überhaupt findet ihr dort alles besonders schön und gepflegt, so dass euch das Wohnen in dieser Gegend zum Erlebnis wird. Mit den Stufen einer geistigen Ebene verhält es sich ebenso. Hat ein Wesen die höchste Stufe seiner Ebene erreicht, so genießt es eine weite Sicht und die ganze Schönheit der Stätte dort. Damit ist auch schon deutlich, dass dieses Wesen bei nächster Gelegenheit diese Ebene verlassen und in eine noch schönere Geistesebene eintreten wird.
(L, 17.2.1982 – GW 1985/23, S. 269 – 270; Erstveröffentlichung.)