(AS: Unter Geistchristen werden hier Menschen verstanden, die „geistig ausgerichtet“ sind und sich höheren geistigen Belehrungen zum wahren Christentum durch geistige Wesen geöffnet haben, wie sie hier in diesem Blog in Auszügen vorgestellt werden.)
J: Ich habe das Thema, das ich heute behandelt habe, mit Bedacht gewählt, um euch so eindringlich wie möglich vor Augen zu führen, welche geistige Zukunft den Menschen bevorsteht. Zugleich wollte ich damit die große Aufgabe der geistig ausgerichteten Menschen auf dieser Welt verdeutlichen. Diese Aufgabe besteht darin, diese geoffenbarte Wahrheit zu verbreiten…
Wenn ihr die Welt von heute und die Not und das Leid auf ihr betrachtet, müsst ihr euch selbst sagen, dass all dies nur dem Einfluss des Bösen zugeschrieben werden kann. Denn die Geister Gottes des Reiches Christi verkünden den Menschen nur Frieden. Sie ermahnen die Menschen, gerecht, duldsam, gütig zu sein und den Nächsten zu lieben. Auf solche Weise wirkt das Reich Gottes, das Reich Christi unter den Menschen dieser Erde. (AS: Gott hat seinem Sohn Christus die Königsherrschaft über sein Reich übertragen; insofern ist das ‚Reich Gottes‘ auch das ‚Reich Christi‘. Die beiden Ausdrücke ‚Reich Gottes‘ und ‚Reich Christi‘ sind an dieser Stelle aber nicht so zu verstehen, als wären Christus und Gott eine Person, wie es kirchlicherseits häufig dargestellt wird. Das hat Geistlehrer Josef in anderen Aussagen eindeutig ausgeschlossen: Christus ist nicht auch ‚Gott‘!)
Der Mensch selber aber muss sich entscheiden und muss bekennen, auf welcher Seite er stehen will. Will er dem Nächsten mit Güte und Verständnis begegnen? Will er für dessen Wohl besorgt sein – oder ist er nur auf sein eigenes Wohl bedacht? Die Lehre Christi verkündet Gerechtigkeit und Aufopferung, nicht Macht- und Herrschsucht. Das Reich Gottes verkündet dem Menschen aber auch, dass der Wille Gottes im Himmel und auf Erden geschieht. Also können nicht Menschen bestimmen, was im Himmel zu geschehen habe. Nicht Menschen können Gott oder Christus vorschreiben, was sie tun sollen. Menschen haben kein Recht, Gott Vorschriften zu machen. Wohl können sie Gott in Bescheidenheit und Demut ihre Bitten vortragen und ihn um Hilfe anflehen – doch befehlen können sie ihm nichts … Gottes Wille geschieht, nicht der Wille des Menschen.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf das Letzte Gericht zu sprechen kommen. Es steht ja nicht mehr bevor, sondern es hat damals stattgefunden, als Christus in der Hölle Luzifer besiegt hatte. Damals, bei diesem Letzten Gericht, wurde jene göttliche Gesetzgebung durch Christus in Kraft gesetzt, die den ganzen geistigen Aufstieg der abgefallenen Geschöpfe festlegt. Alles ist in dieser Gesetzgebung festgelegt; durch Christus konnte sie durchgesetzt werden.
Versucht einmal, in Gedanken in die vergangenen Zeiträume zurückzuschweifen, obschon sich Ewigkeit und Unendlichkeit eurem Vorstellungsvermögen entziehen. Ihr könnt doch ahnen, dass es unendlich lange gedauert hatte, bis Luzifer jene göttlichen Geschwister betört und verführt hatte, die dann zu ihm hielten. Und wieder hatte [41 Seitenwechsel 42] es unendlich lange gedauert, bis es so weit war, dass Christus in ein menschliches Dasein treten konnte, um die Abgefallenen zu erlösen. Damals aber wurde durch Christus der Menschheit eine wunderbare Lehre gebracht, die ihr zugleich Hoffnung auf eine geistige Zukunft, auf ein kommendes geistiges Leben im Reiche Gottes eröffnete. Seither darf, wer im Glauben mit Christus eins ist, voller Hoffnung auf Erden leben.
Liebe Geschwister, ich habe versucht, euch darzulegen, wieviel es für den geistigen Aufstieg braucht und was des Menschen Pflicht und Aufgabe in seinem Leben ist. Zeigen wollte ich aber zugleich, wie groß Gottes Güte und Gnade war, die Möglichkeit für eine Rückkehr der Gefallenen auf dem Wege eines stufenweisen Aufstiegs zu schaffen. Gott hat dafür gesorgt, dass jeder von der Erde Heimkehrende gemäß seinen Verdiensten empfangen wird. In Stätten der Bedrängnis werden jene geführt, die zu ihrer Läuterung der Strafe bedürfen; aber Freude und reiche Belohnung harren jener, die als Menschen nach Gottes Wohlgefallen lebten, tiefen Glauben besaßen und sich bemühten, höhere geistige Erkenntnisse zu erringen.
Alles Gute wird belohnt. Nichts bleibt unbemerkt. Selbst die geringste gute Tat wird weder übersehen noch vergessen, sondern reichlich belohnt. Dies zu wissen ist trostvoll für einen gläubigen Menschen. Doch wer sich keine Gedanken macht über sein fehlbares Erdenleben, dem wird es nach seinem Abscheiden schwerfallen, sich drüben zurechtzufinden…
Liebe Geschwister, Gottes Segen möge bei euch einkehren und in euch verbleiben. Möget ihr diesen Segen Gottes erfühlen, erkennen und schätzen. Danket Gott für die Wohltaten eures Lebens! Danket Gott, dass er es euch ermöglicht hat, in dieses Dasein zu treten!
(J, 17.10.1981 – GW 1982/4, S. 41/2.)