Hilfen aus Verbundenheit mit der Gotteswelt

(Eine möglichst enge Verbundenheit mit der Gotteswelt bedeutet für den Menschen, in einem ‚Stück Himmelreich auf Erden‘ zu leben und befördert die Möglichkeit, weiterer geistiger Hilfen teilhaftig zu werden, wie Geistlehrerin Lene am 23.9.1973 an der Meditationswoche 1973 im 1. Vortrag S. 8 – 10 schildert:)

L: Für diesen ersten Abend habe ich noch einiges mitzuteilen, womit man mich beauftragt hat.

Bei Freunden, die innig mit uns verbunden sind und in tiefem Glauben an Gott und seine heilige Welt leben, sind wir sehr häufig zu Besuch. Damit uns ihre Sorgen und Probleme nicht entgehen, wurde es erforderlich, ihnen einen zusätzlichen Geist Gottes als [8 Seitenwechsel 9] Wächter oder ‚Diener‘ zur Seite zu stellen. Dieser göttliche Geist hat nur die eine Aufgabe, über das zu berichten, was sich um euch abspielt, womit ihr in Berührung kommt, was euch – sei es zu eurem Heil, sei es zu eurem Schaden – beschäftigt. Dementsprechend werden sich dann höhere Wesen um den einen oder anderen kümmern. Dabei wird alles genau beobachtet und beurteilt. Hat ein solcher Freund Sorgen oder Probleme, so müssen wir als Erstes klären, welches seine Lebensführung ist und was ihm zugemutet werden kann. Hat er seine Probleme oder Sorgen selbst verschuldet oder sind sie ihm zur Läuterung seiner Seele aufgegeben worden, dann muss er sie tragen. Verschiedenes ist also zu berücksichtigen. Sieht man aber da oder dort einen Freund, der der Hilfe bedarf und ihrer würdig ist, so kann ihm diese Hilfe zuteil werden.

Uns liegt doch ganz besonders daran, jenen Freunden beizustehen, die mit uns verbunden sind. Ihnen versuchen wir zu helfen. Ist ein solcher Freund da oder dort in großer Not und teilt man uns dies mit, dann wird zusätzlich ein Geist Gottes sich aufmachen und ganz leise an diesen Menschen herantreten. Oft stellen wir fest, dass ein Freund in großem Kummer und in Angst lebt, dass er weint und weint, weil er nicht mehr weiterweiß. Sehen wir dann, dass wir ihm helfen, ihn stützen dürfen, dann trocknen wir seine Tränen, wir hauchen sie weg, und wir flüstern ihm ins Ohr: «Habe Vertrauen, wir stehen dir bei, wir helfen dir!-» Der eine oder andere ahnt dann, dass ihm Hilfe zukommen werde oder schon zuteil geworden [9 Seitenwechsel 10] ist, aber er ahnt es nur; die menschliche Angst, die ‚Mauer‘ lässt die Botschaft nicht richtig durchkommen. Die Mauer lässt ihn das Flüstern nicht vernehmen.

Daher ist es für jeden gut, wenn er versucht, diese Mauer abzubauen oder die Bresche, die er schon geschlagen hat, zu erweitern, so dass sein Blick immer weiter reicht, dass er immer klarer sehen und immer freier und leichter leben kann.

L, 28.9.1973 – MW 1973/VI, S.148, 2. Abs. ff:

(AS: Zum Ende der Woche bemerkt Geistlehrerin Lene:) Ihr habt, liebe Geschwister, während dieser Woche Gelegenheit gehabt, ein Stück Himmelreich euch einzuverleiben, euch in diesem Himmelreich wohl zu befinden. Dies hat mich gefreut und freut mich noch. Es freuen sich dessen auch meine geistigen Freunde, zur Rechten, zur Linken, wo sie auch sein mögen – sie freuen sich darüber, dass ihr es empfunden habt, dass dieses Stück Himmelreich euch umfangen hatte…

Jetzt lebt ihr in dieser Atmosphäre, die eure Seele beglückt, euer Denken beschwingt – ihr empfindet dies als eine Glückseligkeit.-

… Uns Geistern Gottes geht es doch darum, euch, liebe Geschwister, auf den Weg der Wahrheit zu führen, die euch frei machen soll. Wir versprechen euch mitzuhelfen, euch diesen Weg in eurem Leben zu [148 Seitenwechsel 149] bahnen, ihn zu erweitern, ihn auszudehnen. Doch ihr sollt – hört! – keine Seiten-wege gehen. Denn es gibt da so verschiedene Seitenwege, die recht verlockend erscheinen. Es liegt im freien Willen eines jeden, ob er diesen Weg als den Weg erkennt, der ihn frei macht in seinem Denken und Wollen, der ihn zu geistiger Größe aufbaut und ihn näher führt zu Gott. Um diesen Weg soll ein jedes bemüht sein.

 

(AS: Geistlehrer Josef kennzeichnet mit dem Bild des ‚schmalen, beleuchteten Weges durch die Düsternis der irdischen Welt die Bedingungen, unter denen wir Menschen unsere Aufgaben im irdischen Leben zu erfüllen haben, ankämpfend gegen die Einflüsse der niederen Welt, die uns nach unten ziehen möchten. Dieses Bild macht uns klar, dass wir aus der von Luzifer bestimmten allgemeinen Strömung auf der Erde herausfinden müssen in den göttlichen Weg, geprägt von „Gnade, Liebe, Güte und Gerechtigkeit Gottes:)

Der schmale Weg durch die Düsternis

J, 10.2.1951 - GW 1951/7, S. 1:

J: ...Vor kurzer Zeit gab ich euch ein Bild von dieser irdischen Welt, wie durch diese irdische Welt ein schmaler Weg führt, der beleuchtet ist vom Hause Gottes und durchflutet wird von der Liebe Gottes, von der Gnade Gottes und von der Herrlichkeit Gottes. Dieser schmale Weg, der durch diese irdische Welt führt, wird gekräftigt und gestärkt von der geistigen Welt aus. Ja, ich möchte euch sagen, dieser schmale Weg gehört zum Hause Gottes; er ist ein Teil des Himmelreiches, das durch diese irdische Welt geht.

Aber auch diese andere Sphäre, diese ‚allgemeine Strömung’, möchte ich sie benennen, worin die Menschen wohnen, auch sie wird durchflutet. Sie wird aber durchflutet von jenen Mächten, denen der Sieg und so viel Recht über diese Sphäre zugesprochen wurde.

So hatte Gott, der Schöpfer, diese irdische Welt geschaffen und ihr gegeben, was ihr gehört. Aber dieser Gebieter der Unterwelt hat eine große Macht über diese allgemeine Strömung, über diese irdische Welt, und er sendet aus dieser Tiefe heraus in diese Strömung hinein Schmutz, Hass, Neid, Lug und Trug. Solches hat er dieser Welt zu geben. All dieses ist seinem Reiche entnommen und er spendet solches über diese ganze Sphäre (die Erde), die ihm zugesprochen ist, worin er einen großen Machtbereich besitzt.

Und in diesem Reich, in dieser irdischen Welt bewegen sich die Menschen. Und so möchte ich sagen, ...mit einem jeden Atemzuge, den der Mensch tut, nimmt er diese Keime auf von alledem, was dieser Meister jener Düsternis in diese Welt der Menschen hineingeschleudert hat. Es sind Keime von Krankheiten! Aber, ...nicht mit einem jeden Atemzuge werden diese Keime verarbeitet. Bei vielen Menschen können sie sich auswirken. Doch gibt es Stunden, Tage oder Zeiten, wo die Menschen dasselbe aufnehmen. Denn, ...wie konntest du denn so plötzlich irgendwelche Gefühle von Neid, Hass oder Zorn empfinden, die so in Blitzesschnelle zu dir kommen?

Ja, ...das Recht über diese Erde ist jenem Meister dieser Unterwelt zugesprochen worden. So können nur durch diesen schmalen Weg die Kräfte Gottes fluten und durch alle Menschen, die den Weg aus dieser allgemeinen Strömung heraus gefunden haben in diesen göttlichen Weg hinein, dass die Gnade, Liebe, Güte und Gerechtigkeit Gottes bei ihnen wohnen kann. Aber ich möchte sagen, es ist unmöglich, dass ein Mensch immer in diesem schmalen Wege wohnen oder gehen könnte. Er wird herausgerissen in diese allgemeine Strömung hinein, weil er dort Aufgaben zu erfüllen hat.

 

(AS: Die folgende Schilderung von Geistlehrerin Lene ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass Menschen den schmalen, lichten Weg der Gotteswelt in aller Düsternis und Wirrnis auch finden können, wenn sie sich für das Richtige entscheiden, nämlich für den Weg der Liebe, den Christus aufgezeigt hat. Das begründet und bestärkt nämlich eine besondere Verbundenheit von Menschen mit der Gotteswelt und führt zu ungeahnten, wirksamen Hilfen, die die Gotteswelt den betreffenden Menschen angedeihen lässt, um sie zu stützen und zu stärken:)

Eine himmlische ‚Gaststätte’

L, 21.9.1970 - MW 1970, S. 26 – 31:

L: Aus unserer Welt heraus haben wir ein irdisches Elternpaar beobachtet. Die beiden besaßen sechs Kinder, aber mit Gütern waren sie nicht gesegnet. Sie mussten für den Unterhalt der Familie hart arbeiten und lebten sehr bescheiden. Wohl glaubten diese Eltern an Gott, doch zeichneten sie sich nicht durch äußere Frömmigkeit, durch regen Kirchgang und Ähnliches aus. Beide aber besaßen ein gutes Herz.

Nun geschah es, dass in ihrer Nachbarschaft eine Familie mit drei Kindern lebte. Kurz nacheinander starben beide Eltern. Um die so plötzlich Verwaisten wollte sich niemand kümmern. Da entschlossen sich jene beiden Menschen, zu ihren sechs Kindern auch noch die drei Waisenkinder in ihr Haus aufzunehmen. Sie lebten wahrlich nicht im Überfluss, doch hatten sie sich dahin verständigt: „Wenn wir unsere sechs Kinder ernähren und kleiden können, wird es auch noch für diese drei reichen.“ Und sie nahmen sie zu sich.

Über ein solches Handeln der Menschen freut sich der Himmel. Hatte nicht Christus gesagt: „Wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf“? (Vgl. Mat. 18, 5.) Die beiden hatten diese Kinder aufgenommen aus Liebe und im Glauben an Gottes Gerechtigkeit. Sie beteten nicht ständig, aber ihr Leben war ein stetes Gebet. Dass die Seele solcher Menschen zu einer Leuchte werden kann, das vermögt ihr wohl zu begreifen. Wenn aber die Seele leuchtet und der ihr innewohnende Gottesfunken mit ganzer Kraft Licht nach allen Seiten hin ausstrahlt, merken Geister Gottes auf.- Nicht nur hatten sich die heimgegangenen Eltern der drei Waisen bemüht, diesen Menschen beizustehen, sondern auch die hohe Geisterwelt Gottes nahm sich ihrer an.

Wie geschah solches? Die beiden lebten ja in so kärglichen Verhältnissen, schon ehe sie die drei Waisen annahmen. Nun begaben sich Geister Gottes zu ihrer irdischen Behausung und errichteten für sich ebendort eine göttliche Gaststätte. Es entstand so im Erdenbereich eine Stätte, in welcher Geister Gottes bei ihrer Herabkunft zu den Menschen oder ihrem Hinabsteigen in die Tiefen Rast halten konnten.

Denn die Heiligen des Himmels kommen doch herab – die Weiten spielen dabei keine Rolle. Aber ihr müsst euch vorstellen, dass diese himmlischen Wesen, die als Helfer ausgehen, sich unterwegs gerne auch mit ihresgleichen unterhalten. Vieles gibt es doch, was man miteinander besprechen muss... (AS: Geister Gottes erteilen sich z.B., wie Lene in diesem Zusammenhang ausführt, gegenseitig Ratschläge und machen einander auf mögliche Fehler und Verbesserungen aufmerksam, bis ein wechselseitiges Einverständnis erreicht wird.)

Solche Gespräche führt man nun gern bei einem Aufenthalt in einer ‚Gaststätte’, wie sie von Geistern Gottes über dem irdischen Haus der erwähnten Eltern errichtet worden war. Dort ist eine große Tafel ständig mit köstlichen geistigen Früchten der göttlichen Gärten gedeckt. Ein Engel Gottes bedient sich dort, ehe er weitergeht, und führt dabei vielleicht ein Gespräch mit einem Geistgeschwister. Man bringt seine Bewunderung zum Ausdruck darüber, dass diese Raststätte über einem irdischen Hause aufgebaut werden konnte, in welchem Menschen wohnen, deren göttlicher Funke eine so angenehme und starke Leuchtkraft besitzt.

...Wenn aber Geister Gottes Bewunderung äußern, so bezieht sich diese auf das Geistige. Bekunden Engel Gottes ihre Bewunderung über Menschen, die Gutes tun, dann hat diese naturgemäß eine ganz andere, höhere Bedeutung, als wenn ihr Menschen etwas bewundernd lobt...

An Menschen mit solchen Gottesfunken treten wir ganz dicht heran.- Haben wir gar mehrere Geistgäste bei uns, dann treten wir gemeinsam solchen Erdenfreunden ganz besonders nahe. Wir lassen unser Licht spielen neben dem ihren...

Helfende Geister Gottes kehren bei Menschen mit leuchtendem Gottesfunken ein. Ihr dürft nun aber nicht meinen, man habe eine solche göttliche Gaststätte nur deshalb errichtet, um sich in ihr aufhalten und rasten zu können. Nein, man will doch den Menschen, die dort leben, etwas von dem Überfluss zukommen lassen, der auf unserer reich gedeckten Tafel herrscht. Denn nicht gedeckt ist die Tafel der ärmlich lebenden Menschen dort. Zwar leiden sie nicht Hunger, aber es geht karg zu. Wir aber haben die Möglichkeit, das wenige, was diesen Menschen an Speise und Trank zur Verfügung steht, durch göttliche Zusätze zu mehren, ohne dass sie es sehen... Aber es kräftigt sie, und so kommen diese Menschen mit verhältnismäßig wenig Nahrung aus.-

In dieser Familie, von der ich berichte, wurde ja nur ein einziges Mal am Tage angerichtet – nur eine Speise gab es am Tag, nur eine, meine Freunde!- Davon musste die ganze, große Kinderschar satt werden. Doch mit unserem Beistand konnten diese Kinder gesättigt werden...

Und noch etwas: Wir sorgten uns auch um die leibliche Gesundheit unsrer Schützlinge und steuerten das Unsrige dazu bei. Wir haben nämlich die Möglichkeit, um dieses irdische Haus herum kleine geistige Sonnen anzuordnen. Deren göttliche Kraft durchströmt das Haus und dessen Bewohner und schafft dort eine Atmosphäre, die sie gesund erhält. Das können wir bewerkstelligen, und das tun wir auch, wenn es uns verstattet ist.

Meinen Ausführungen könnt ihr entnehmen, dass in einer solchen göttlichen Gaststätte, in welcher die Wanderer aus den Höhen nach den Tiefen Rast halten, auch dienende Geistwesen vorhanden sein müssen. Sie sehen zum Rechten und machen ihre erhabenen Geistgeschwister aufmerksam, was nötig ist und getan werden soll. Auf solche Weise leben die Geister Gottes, die in diesem göttlichen Gasthause ein und aus gehen, zugleich – wenigstens zeitweise – mit der irdischen Familie in jenem Hause dort zusammen. Dadurch kommt eine Verbundenheit zu ihr zustande, und wir können so diese Menschen in ihrem Leben führen, können ihr Denken heben, ihr ganzes Wesen veredeln. Indem wir in unserer göttlichen Gaststätte weilen, bewohnen wir zugleich die Seele dieser Menschen. So führen wir sie durchs Leben.- Und glaubt mir: Innig freut sich der Himmel über solche Menschen, die sich in den Dienst des Nächsten stellen, selber auf vieles verzichten und noch das Letzte für ihre Mitmenschen hergeben.