(AS: Jeder Mensch hat eine geistige Heimat – eine ihm entsprechende höhere oder niedere.)

J: Meine lieben Freunde, wir freuen uns, euch hier begrüßen zu dürfen. Ich will versuchen, euch einen Einblick in die geistigen Gesetzmäßigkeiten zu vermitteln. Ich tue dies regelmäßig anhand von Berichten über das Leben im Jenseits. Ich schildere, wie belastete Geistwesen durch ihre höheren Geschwister nach Zeiten der Geduld und Aufopferung aus ihrer beängstigenden Lage befreit werden können. Auch erfahren meine Zuhörer, wie die Geister des Himmels bemüht sind, sich dem Menschen zu nähern, um ihn im Guten zu fördern und zu unterstützen. Denn der Segen der guten Geisterwelt waltet über der Menschheit. So will es Gott.

Immer wieder freilich erleben wir, dass Menschen für diese Verbindung zu den Geistern Gottes kein Verständnis aufzubringen vermögen. Sie wollen diesen Segen nicht bejahen. Sie halten es für unmöglich, dass Geister des Himmels sich mit den Menschen verbinden könnten.

Dabei sind sich wohl alle religiösen Menschen darin einig, dass Gott in seiner unsäglich großen Liebe alles tut, um seinen Kindern einen schnelleren Aufstieg, eine baldige Heimkehr zu ermöglichen. Also sollten sie auch begreifen, dass es Gottes Wille ist, den Menschen durch seine Boten Schutz und Segen zukommen zu lassen.

Ihr begegnet auf dieser Erde gerechten und edlen Mitmenschen – freilich nicht nur solchen… Leider gibt es auch widerspenstige Menschen, die den wahren zu Gott führenden Weg nicht gelten lassen wollen. Sie haben darüber ihre eigenen, starren Vorstellungen und sind nicht willens, sich eines Besseren belehren zu lassen. Ihr müsst also mit guten und mit schlechten Menschen zusammen leben. Ihr sollt aber an dem Platz, an den ihr hingestellt seid, eure Aufgaben nach besten Kräften erfüllen.

Wenn ihr, meine lieben Freunde, Menschen um euch habt, von denen ihr wünscht, sie wären anders, weil sie jene Tugenden vermissen lassen, die einen Menschen liebenswert machen, dann habt ihr offenbar mit belasteten Seelen zu tun. Habt ihr schon darüber nachgedacht, warum der eine oder andere eurer Mitmenschen in dieser Weise belastet ist? Woher kommt es denn, dass der eine eine so gute Seele ist, während der andere ein so verwerfliches Verhalten an den Tag legt?

Wir wollen versuchen, diesen Dingen etwas auf den Grund zu gehen. Ein Mensch, den ihr als fein und gut bezeichnet, lebt innerlich in der Verbindung zu einer höheren Welt. Aus ihr heraus ist er Mensch geworden. Dort hat er in der gleichen gehobenen Gesinnung mit den Wesen jener Welt zusammengelebt, und so kann er als Mensch gar nicht anders, als sich entsprechend zu verhalten. Sein ganzes Erdenleben hindurch wird er diese Verbundenheit zu seinem früheren Sein in der Geisteswelt pflegen, sei es bewusst, sei es unbewusst.

Dieses Band knüpft ihn an geistige Führer, an bestimmte geistige Lehrer, die ihm zur Seite stehen und ihn unterstützen. Denn es geht für diesen Menschen darum, dass er in diesem neuen Erdenleben gewinnt. Er soll über jene geistige Sphäre hinauswachsen, aus der heraus er Mensch [281 Seitenwechsel 282] geworden ist, auch wenn diese nach euren Begriffen bereits eine schöne Welt darstellt, weil seine Ausdrucksformen, seine Empfindungen edel sind. Trotzdem soll der Weg dieses Menschen ihn noch höher hinaufführen. Die ihn begleitenden geistigen Führer möchten nicht, dass er nach seinem Abscheiden von der Erde in dieselbe Ebene zurückkehrt, von der er ausgegangen ist. Vielmehr möchten sie ihn so führen, dass er noch weiter aufsteigt. Das neue Erdenleben soll für ihn eine Stufe zu noch höherem Aufstieg sein.

Ich möchte aber auch von jenen Mitmenschen sprechen, deren Tun und Treiben als unliebsam empfunden wird. Auch sie sind an ihr früheres Sein in der Geisteswelt geknüpft. Auch sie haben ihre geistigen ‘Freunde’, die sie von jener Welt aus besuchen, aus der sie zur Erde gekommen sind. Diese ‘Freunde’ besuchen sie, nehmen Anteil an ihrem Leben und tun, was in ihren Kräften steht, um sie in ihrem unguten Handeln zu unterstützen. Ein Mensch, den ihr aus den erwähnten Gründen ‘belastet’ nennt, kann ja niemals aus einer schönen, gerechten Geisteswelt stammen. Vielmehr herrscht dort, wo er herkommt, derselbe Unfriede, dieselbe Harmonie, wie er sie jetzt an den Tag legt. Somit kann niemand seine geistige Verbundenheit leugnen – wir Geister Gottes erkennen sie sofort. Aber auch ihr Menschen vermögt, sofern ihr geistig bereits geschult seid, einen Mitmenschen nach seinem Denken, Reden und Tun zu beurteilen, und ihr könnt dadurch auch empfinden, aus welcher geistigen Welt er wohl gekommen sein mag.

Doch auch diese Menschen sind nicht einfach sich selbst überlassen. Gottes Güte und Erbarmen sorgt dafür, dass auch sie eine Möglichkeit des Aufstieges haben. Bessere, höhere Geistwesen sind beauftragt, sie aufzusuchen, um sie seelisch zu kräftigen, sie von ihren üblen Gedanken wegzuführen, kurz, sie besser zu machen. Bei Menschen, deren Verbundenheit zu ihrem vorgeburtlichen disharmonischen Sein noch eng ist, bedeutet dieser Auftrag für die dazu bestimmten geistigen Begleiter eine große, ja eine gewaltige Arbeit. Denn noch immer fließt solchen Menschen Kraft zu aus der disharmonischen Welt ihrer Herkunft, und sie sind für diesen Einfluss zu leicht empfänglich, um sich seiner erwehren zu können.

(AS: Aber auf sie selbst kommt es an: sie müssen sich entscheiden, ob sie den niederen Einflüssen folgen oder den höheren!)

(J, 8.3.1959 – GW 1979/21, S. 281/2.)