(Anm. AS: Gott hatte seinen eingeborenen Sohn in den Frühzeiten des Himmels zum König gesalbt – ‚Christus‘ ~ ‚der Auserwählte‘/‚der Gesalbte‘. Unter seiner Herrschaft in Liebe waren alle glückselig, über lange, lange Zeiten hinweg. Die ursprüngliche Harmonie und Glückseligkeit des Himmels waren späterhin jedoch empfindlich gestört worden, seit Luzifer auf Christi Stellung als König der Geisterwelt neidisch geworden war und unter den anderen seligen Geistern Anhänger zu gewinnen suchte, um selbst an Christi Stelle König zu werden. Christus bot dem Vater an, sein Amt abzugeben, was Gott ablehnte – er hatte ihn als König eingesetzt für alle Zeiten; es gehörte zu der von ihm gesetzten himmlischen Ordnung. Dagegen verstießen Luzifer und seine Anhänger und wurden schließlich aus den Himmeln ausgestoßen.)

 

J: Christus war hierauf wieder an seine Aufgabe (AS: als regierender König des Himmels) gegangen. Er hatte so viele Anweisungen, Richtlinien zu geben an diese gewaltigen Geisterscharen. Seine Anweisungen wurden weitergetragen, von Stufe zu Stufe oder von Himmel zu Himmel. Dass ihnen Folge geleistet wurde, sandte er seine Getreuen. Und sie traten zu den Anhängern Luzifers hin, ja zu Luzifer selbst. Er aber und die von ihm verführten Scharen befolgten ihre Anweisungen nicht. Eine unendlich große Schar war es, die fortan den Gehorsam verweigerte…

 

(AS: Wichtig ist es zu erkennen, dass wir, die Menschen, damals zu den Anhängern Luzifers gehörten und mit ihm aus den Himmeln entfernt wurden. Aber Gott und Christus wollen alle Abgefallenen zurückholen. Dazu wurde der Heils- und Erlösungsplan erdacht. Er sieht vor, dass wir die Möglichkeit bekamen, über einen schweren Läuterungsweg durch wiederholte, möglicherweise vielfache Erdenleben und Stufen die Rückkehr anzustreben, indem wir schließlich durch viele schwere Prüfungen überzeugend nachweisen, dass wir voll in der Ordnung Gottes stehen und Christus uneingeschränkt als König anerkennen. Dazu hat uns Christus den Weg gewiesen und mit der Erlösung und dem letzten Gericht in der Hölle den Weg zum Himmel grundsätzlich wieder geöffnet. Auf diesem Weg gibt es immer wieder Hindernisse und Rückschläge.)

 

…Nun, der Christenheit ist es einfach nicht möglich, den Heils- und Erlösungsplan richtig zu erfassen. Leider ist so vieles verschwiegen worden. Aber obschon es auch heute Luzifer noch gelingt, so viele Irrlehren durch seine vielen Helfershelfer zu verbreiten, so wird es ihm andererseits doch nicht gelingen, die Worte der guten Geisterwelt an der Entfaltung zu verhindern.

 

Es ist aber heute noch so: die einen sind fest entschlossen, an diese Botschaften aus den Himmeln zu glauben, andere bejahen sie halb – halb, können (Hinzufügung AS: sie) sich aber nicht zu einer festen, klaren Stellungnahme entschließen. So sind die Menschen. Doch wirken die Boten Gottes immer. Sie werden jedoch niemals in der Weise auf die Ungläubigen eindringen, wie es unsere Freunde wünschten, damit sie eher glauben würden (AS: d.h. sie wenden keinerlei Zwang an – nur der freie Wille zählt.)

 

Das Verlangen muss im Innern da sein und von innen heraus muss der Mensch bejahen können. Dann erkennt er den Sinn seines Lebens, welche Aufgaben ihm gestellt sind und dass er an seinem Platze genügend Aufgaben zu erfüllen hat. So wird er darüber hinaus noch besondere Anstrengungen unternehmen. Er wird versuchen ein besseres Leben anzustreben. Denn er denkt fortab auch an die Zeit nach seinem Tode, dass wenn sein Geist einmal frei geworden ist vom irdischen Körper, er in die Gotteswelt eintreten darf, dass aber in den Himmeln nur solche Wesen wohnen können, die reinen Denkens, die harmonisch sind.

 

Ihr wisst aber auch, dass die Geister Gottes so viele Sphären und Stufen für jene geschaffen haben, die im Aufstiege begriffen sind, und dass durch die Erlösung Christi jedem Gelegenheit geboten ist, sich zu verbessern und aufzumachen und heimzukehren zu Gott, zum Vater. Doch möchte ich nochmals betonen, dass in den himmlischen Höhen nur jene Geister wohnen, die den Grad der Vollkommenheit erreicht haben.

 

So könnt ihr euch vorstellen, durch wie viele Sphären und Stufen ihr zu schreiten habt, bis ihr in jene vollkommene Glückseligkeit eingehen könnt. Es wird den Menschen genügend Gelegenheit gegeben im Leben, Gottes Macht und Herrlichkeit zu erkennen. Daneben aber schreiten sie den düsteren Einflüssen entgegen. Denn seitens der dunklen Welt ist man auch bereit die Menschen zu gewinnen und alles daran zu setzen, dass die Menschen dem Reiche Luzifers nicht entrinnen. Denn er führt die Herrschaft über die Menschen. Der Mensch aber, welcher zu höheren Erkenntnissen gelangt ist, weiß, dass Christus die Kindschaft Gottes gebracht hat. Das Reich Gottes ist auf Erden eingedrungen und so ist euch Gelegenheit gegeben, in das Reich Gottes einzutreten. Er (AS: der Mensch, der zu höheren Erkenntnissen gelangt ist) löst sich von der Welt der Dunkelheit, befreit sich von den vielen Sünden und Untugenden und schreitet im Reiche Gottes einher. Es ist das Reich der Liebe, der Barmherzigkeit, der Freude.

 

Es sollte der Mensch zu dieser Erkenntnis kommen, er würde ein besseres Leben anstreben. Denn allsogleich wird es ihm bewusst, dass es nicht möglich ist, alles in einem Erdenleben wiedergutzumachen. Wenn schon davon gesprochen wird, wieviel es braucht, bis die Höhen der Vollkommenheit erreicht werden können, wie viele Sphären man zu durchgehen hat, so sollte doch jeder den Vorteil der Wiedergeburt erkennen, die doch dem schnelleren Aufstiege zu Gott dient.

 

Darum, meine lieben Freunde, wenn man sich schon bewusst ist, dass man wieder als Mensch geboren wird um gutzumachen, lohnt es sich doch im jetzigen Leben (AS: sich) für das Gute anzustrengen und alles zu unterlassen, was von der Gotteswelt aus verwerflich ist. Weiß nun einer ganz genau, was er tun und lassen muss, und wenn er gleichwohl etwas Verbotenes tut, woran er Gefallen findet, dann sag ich: Wehe! Wenn du durch dein Tun einem anderen Leid antust, kommst du im nächsten Leben in dieselbe Lage, wo du dasselbe Leid zu ertragen hast, das du jetzt dem anderen antust. Und wenn du jetzt durch Leid gehen musst, denke daran, dass du nur dadurch reifen kannst. Nur so können die Tugenden sich entfalten, die Liebe groß und stark werden, wenn man selbst durch dieses Leid gegangen ist (AS: mit innerer Kraft und unverbrüchlichem Gottvertrauen).

 

Aber muss das unbedingt sein (AS: d.h. geht es nicht auch über Einsicht und Vernunft)? Denn wir möchten euch in euer Denken Licht bringen, dass ihr alles Unnütze unterlasst. Denn die Gotteswelt wartet auf euch, ist von euch abhängig, dass ihr so viel wie möglich tut, um den Heils- und Erlösungsplan schneller in Erfüllung zu bringen. Christus hat ihn begonnen und der Mensch hat an seiner Vollendung mitzuwirken. Die Wege sind geebnet.

 

So bist du umso mehr dazu verpflichtet, niemandem wehe zu tun, aufmerksam zu sein auf dein Sprechen und deine Handlungen, damit du dereinst nicht Leid ertragen musst.

 

(J, 31.8.1957 – GW 1957/36, S. 280, 282.)

 

(AS: Den Hinweis auf diese bedeutsame Belehrung im Geistesgut verdanke ich J.-C. Z.)