(Arthur Brunner: Josef’s warnende Schlussworte [AS: am Ende eines Vortrages] bekunden erneut, dass die von vielen mit allen Mitteln erstrebte Medialität immer schon bei manchen Menschen zu gefährlichen Auswüchsen führte:)
Josef: Nun noch ein besonderes Bild von den sogenannten ‘Besserwissern in der geistigen Welt.’ – Es gibt nämlich auch Geister, die glauben alles besser zu wissen. Natürlich sind diese nicht in den höheren Ebenen zu finden. Sie bewegen sich aber frei in den Stufen der Läuterungssphären. Ja sie kehren sogar zurück zum irdischen Reich und versuchen auch den Menschen von ihrem ‘Besserwissen’ zu vermitteln. Haben sie dann einen etwas medial veranlagten Menschen gefunden, dann geben sie eben das durch ihn kund, was sie für richtig finden, wie sie es verstehen; denn sie selbst hören ja nicht auf die höher entwickelten Geister. Auf diese Weise inspirieren sie gewisse Menschen. Sie fühlen sich glücklich, wenn sie endlich einmal jemand finden, der ihnen – kritiklos – Gehör schenkt (und ihnen hörig wird); denn da sie selbst noch Menschen waren, hatte man sie nicht so ernst genommen, weil sie eben in allem schon ‘Besserwisser’ waren und auf niemand hörten.
Nun aber denkt ihr: „Warum lässt denn die geistige Welt diese Irreführung zu? Warum schreiten da die Boten Gottes nicht ein?“ Nun, hört! Der Schutzgeist eines solchen Menschen, der einen solch irrenden Geist an sich zieht und von ihm inspiriert wird, geht zu einem über ihm stehenden Geist Gottes und teilt ihm dieses Verhältnis mit. Er gibt seinem Bedauern Ausdruck, keinen Einfluss mehr zu haben auf seinen Schützling; immer wieder versuche er, ihn von dieser niederen Beeinflussung abzuhalten, wegzuführen, aber es gelinge ihm nicht.
Doch der erhabene Geist Gottes erwidert: „Siehst du denn nicht, wie die körperlichen Kräfte deines Schützlings sich vermindern? Wie schwach er wird? Wieviel Kraft dieser irrende Geist diesem Menschen entzieht, und dass er doch krank und unfähig wird, das zu erreichen, was er als seine Aufgabe betrachtet? So wird einerseits dieser irrende Geist diesem Menschen viel Kraft entziehen, andererseits aber wird dadurch verhütet, dass dieser Irrgeist mit voller Kraft durchdringen kann, wie er gerne möchte.“
So, liebe Freunde, müsst ihr nicht enttäuscht sein, wenn euch von da und dort in der Welt draußen solche Mitteilungen zugehen von Menschen, die solchen Irrgeistern Tür und Tor öffnen, und die jenen glauben, die sich unter berühmten oder hochheiligen Namen bekunden. Hütet euch auch vor jenen Menschen, die behaupten, dass Gott selber oder Christus oder höchste Engel durch sie schreiben oder sprechen. Bedenkt doch, wie unbescheiden solche Menschen sind: denn um Gott ein würdiger Diener zu sein, braucht es mehr Bescheidenheit und Demut. Wie erhaben dünkt sich doch solch ein Mensch, der da glaubt, sich auf eine solche Höhe stellen zu dürfen, wo er Gott oder den Höchsten des Himmels begegnen könne! Von der geistigen Seite her wird er erniedrigt werden… Wie kann ein Mensch sich nur für so würdig und erhaben fühlen, dass er glaubt, seine Inspiration könne nur von höchstem Ursprung sein. Ihr wisst, wie viele Menschen solches von sich behaupten auf der ganzen Welt, deren Kundgaben oft so irre sind. Ein Geist Gottes wird sich immer in Bescheidenheit bekunden, nur diese außerhalb der Ordnung Gottes stehenden, irrenden Geister bedienen sich solch hochtönender Worte. Und da warne ich euch davor. Glaubet denen nicht!“
(AB: Anmerkung: Die vielen Zuschriften und Anfragen, die uns immer wieder erreichen, bestätigen dass eine Wiederholung dieser Warnung auch nach so vielen Jahren immer wieder angebracht ist. Nur zu viele Menschen, die eine echte mediale Veranlagung zu haben glaubten, wollten diese ausbilden [376 Seitenwechsel 377] lassen, bevor sich eine Bewährung gezeitigt hatte. Sie hörten nicht auf unsere Ratschläge und schenkten auch den Ermahnungen aus der geistigen Welt keine Beachtung. Wie gerechtfertigt unsere Warnungen waren, zeigt uns die vieljährige Erfahrung, wonach viele dieser nicht für eine höhere Medialität Berufenen krank wurden an Leib und Seele und zuweilen in einer Nervenanstalt … endeten. Jeder Mensch hat eine Aufgabe zu erfüllen – es gibt der Aufgaben an den Mitmenschen viele zu erfüllen, um Gott wohlgefällig zu sein; aber eine gottgewollte Medialität lässt sich weder durch Wunschdenken herbeiführen noch durch Zwang.)
(J, 9.5.1953 in GW 1976/47-48, S. 376/7.)