(Anm. AS: Luzifer hatte mit seinen Helfern alles darangesetzt, Christus in seinem Erdenleben zu Fall zu bringen, d.h. ihn von seinem Glauben und seiner Treue zu Gott und seinem göttlichen Auftrag abzubringen, indem er die Menschen um ihn herum massiv beeinflusste und sogar ihn selbst versuchte.)
J: Versuchet euch im Geiste auszumalen, welche Enttäuschung Luzifer erleben musste, als er Christi Worte mitanhörte: „Es ist vollbracht!“ Denn Luzifer sah doch auch mit an, wie die Scharen, wie die Legionen aus der Himmelswelt heraus zum Kampf gegen ihn antraten. Daher versuchte er, sich in seine Höllenbereiche zu verkriechen. Er bot alle auf, die ihm Diener waren und denen er Versprechungen gemacht hatte, damit sie ihn beschützten. Sie, seine Werkzeuge, sollten ihn nun beschützen, darum ging es ihm. Denn jetzt wusste er, was geschehen würde. Auch überkam ihn Angst – selbst er als Herrscher über dieses große Totenreich bekam es als Geist mit der Angst zu tun. Ihm war ja bewusst, dass Gottes Macht ihn besiegen konnte, dass er auf ein Wort Gottes hin vernichtet werden konnte. Vor dieser Vernichtung hatte er Angst. Er hatte Angst vor den feurigen Schwertern (der Engel), vor jenem geistigen Feuer, das allein ihn vernichten konnte. Was mit den Seinen geschah, ließ ihn völlig gleichgültig. Nur er wollte der Vernichtung entgehen. [101 Seitenwechsel 102]
Aber es kam anders. Er wurde besiegt, er anerkannte Christus als Sieger. Ihm wurde jetzt verkündet, was in Zukunft geschehen sollte. Dabei wurden ihm noch so manche Rechte zugestanden. Denn im Himmelreich erkannte man ja auch die Schwächen der (abgefallenen) geistigen Wesen. Sie sollten den Weg zurück ins Himmelreich nicht ohne Prüfung, nicht ohne wirkliche Bewährung antreten können. Zwar sollte ihnen der Weg der Heimkehr offenstehen, aber sie alle sollten den Beweis erbringen, dass sie ihre Seele geläutert, dass sie ihre Gesinnung geändert hatten. Sie sollten sich bewähren und durch Tapferkeit ihren wahren Glauben bekunden. Geprüft sollten sie werden. Doch für alle sollte der Weg der Rückkehr frei sein.
Auch die Not sollte gemildert werden. Denn bis zu jener Zeit hatten die Wesen ihre Not und Plage aus dem geistigen Leben ins menschliche Dasein mitgebracht und nach ihrem Abscheiden wieder ins Totenreich mitgenommen. Kein Ende der Plage, der Not war für sie abzusehen. Jetzt aber sollte es einen Wandel geben. Einem jeden ward es nun selbst überlassen, zu entscheiden, ob er sich aus seinen Nöten herausarbeiten wollte, nämlich durch innere Anstrengungen und höhere Erkenntnis, durch den Durchbruch zum Glauben, durch das Erkennen des höheren Ichs in sich selbst. So war für einen jeden die Möglichkeit geschaffen, seinen Weg der Heimkehr ins Vaterhaus selbst zu finden. Bereitet, gebahnt wurde dieser Weg durch Christus. Hatte er doch des Öftern erklärt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit. Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, kann nicht sterben.“
(AS: „…kann nicht sterben“ bedeutet hier: er muss nicht wieder in die Hölle, in das Reich der geistig Toten, nämlich der von Gott Getrennten zurück, wie es vor der Erlösung unausweichlich war; sondern er wird seine weitere geistige Entwicklung in der Obhut der göttlichen Welt vollziehen.)
(J, 24.3.1978 – GW 1979/8, S. 101/2.)