(AS: Können der Macht des Bösen Grenzen gesetzt werden? Was geschieht mit Menschen, die willige Werkzeuge des Bösen geworden sind? Gibt es für sie eine Wiedergutmachung und für alle eine ausgleichende Gerechtigkeit?)
J: Die Beeinflussung der Menschheit durch die Macht des Bösen ist gewaltig. Denkt an die letzten Kriege mit ihren grauenhaften Auswirkungen durch Beeinflussung aus dem Reiche des Fürsten der Finsternis. Dabei möchte ich euch zu bedenken geben, dass dies seine Folgen haben wird in fünfzig, siebzig, achtzig, in hundert Jahren. Da werden Menschen wiedergeboren, die geistig-seelisch und körperlich geschädigt sein werden, als Resultat ihrer im letzten menschlichen Leben begangenen Grausamkeiten. Also innerhalb dieser Zeitspanne werden diese schicksalshaft gezeichneten Menschen – bei der heutigen schnelleren Vorwärtsentwicklung – wiedergeboren. Es werden schicksalshaft gezeichnete Menschen sein, die der Hilfe, der Barmherzigkeit und des Verständnisses ihrer Nächsten bedürfen. So könnt ihr euch ein Bild davon machen, wie die Welt dann aussehen wird. –
Nun, ich rede ja vom Wiedergeborenwerden. Ich weiß wohl, dass das Verständnis dafür in der Christenheit nicht allgemein vorhanden ist, doch muss ich darauf beharren; denn so wird jedem von neuem Gelegenheit gegeben, seine Schuld abzutragen und etwas für seinen geistigen Wiederaufstieg zu leisten. – (AS: Die Wiedergeburt ist für alle eine Gnade. Für die einstmals Geschädigten und Benachteiligten ist sie ein Mittel der ausgleichenden Gerechtigkeit; ebenso für die Täter des Bösen – für sie bedeutet es gleichzeitig die Kehrseite der ausgleichenden Gerechtigkeit im Abtragen von Schuld ebenso wie der Wiedergutmachung und eröffnet die Möglichkeit des inneren Wandels zum Guten. Somit liegen in der Wiedergeburt Sühne und Chance der Höherentwicklung eng beieinander – beides ist Gnade, denn letzten Endes will Gott alle zurückführen in sein Reich des ewigen Heils.)
Im Plane Gottes ist das Schicksal festgezeichnet, das sich der Mensch selbst aufgeladen hat. Es ist aber auch noch manches im Plane Gottes festgehalten, worüber es ratsamer ist zu schweigen, um die Menschen nicht in Angst und Bange zu versetzen, denn das Verschulden der Menschheit bedarf der Wiedergutmachung, und andererseits bedarf es des Eingreifens Gottes, das der Macht des Bösen Grenzen setzt. –
(J, 22.6.1974 – GW 1974/42 – 43, S. 319.)